Mittwoch, 29.10.2008

Francesco Cossiga, italienischer Innenminister zur Zeit der Autonomia und der Brigate Rosse Mitte der 1970er, ehemaliger Staatspräsident, Gladio-Kontaktperson und Senator auf Lebenszeit, hat dem amtierenden Innenminister Roberto Maroni in einem Interview mit „La Nazione“ geraten, die „Strategie der Spannung“ erneut anzuwenden. Auf die Frage „Wie würden Sie mit den Studenten umgehen?“ antwortete Cossiga: „Er sollte es lieber so machen wie ich seinerzeit als Innenminister — die Ordnungskräfte von den Straßen und Universitäten abziehen und Provokateure in die Protestbewegung einschleusen, die zu allem bereit sind; dann lässt man die Demonstranten zehn Tage lang Geschäfte zertrümmern und Autos anzünden. Anschließend wird es einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung geben, wenn die Sirenen der Krankenwagen die Sirenen der Polizeiautos übertönen — in dem Sinne, dass die Ordnungskräfte dann kein Pardon mehr zu zeigen brauchen und alle krankenhausreif schlagen können. Sie sollen dann niemanden festnehmen [...], sondern einfach draufschlagen, draufschlagen, bis es blutet, auch auf die Dozenten, die sie anstiften. Gerade auf die Dozenten.“