Sonntag, 30.12.2018

Zum zehnten Mal wurde am 6. Dezember der Todestag von Alexis Grigoropoulos begangen. Nun starb am 24. Dezember 2018 auch der anarchistische Vordenker und Enteignungs-Theoretiker Osvaldo Bayer in Argentinien. Wie nach dem Motto „Gedenken durch die Tat“ gab es in dieser solidarischen Jahreszeit nicht nur die traditionellen antiklerikalen Feuer zu beobachten. In den vergangenen Wochen erfolgten weltweit spektakuläre Anschläge im Kontext eines anarchistischen Black December, deren Früchte wir euch, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, nicht vorenthalten wollen. Als warm-up brannte bereits am 30. November in Barcelona eine Geldmaschine der Deutschen Bank – in Hamburg brannte ein Polizeicontainer vor einem Urlaubsdomizil von Minister Scholz. Am 5. Dezember warfen griechische AnarchistInnen Brandsätze auf eine Polizeiwache in Athen. Im französischen Foix brannten am 6. Dezember Enedis-Autos. Am 10. brannte es bei der Firma Audi in Berlin. Im chilenischen Las Condes folgte ein Sprengstoffanschlag auf die Staatsbank am 11. Dezember, während in Saint-Julien-de-Vendée ein Funkmast von Orange in Flammen stand. Am 14. Dezember ereigneten sich mehrere Brandanschläge auf Autos der Stadtverwaltung von Paris. In Basel brannten als nächstes Siemens- und Implenia-Autos in der Nacht des 16. Dezember und am 17. Dezember stand in Toulouse eine Schule in Flammen. Ebenfalls am 17. Dezember brannte in Coulounieix-Chamiers ein staatliches Analyse-Labor nieder, während in Athen das Propaganda-Medium SKAI-TV in die Luft gejagt wurde. Am 20. Dezember gab es vier Brandanschläge gegen Bahn-Infrastruktur im Vaucluse, während Nachteulen in Saint-Benoît-sur-Loire das Rathaus anzündeten, in Saint Vulbas Glasfaserkabelschränke brannten und in Albi unter anderen Karossen auch ein Gendarmerie-Auto in Flammen stand. Am 20. und 27. Dezember mussten dann in Berlin Autos der Schließtechnikfirma KONE dank der AG Elbchaussee dran glauben. Am 21. und 24. gab es Mollis und Steine bei den Bullen von RWE am Hambacher-Tagebau. In Genua brannte ebenfalls zu Heiligabend das italienische Technologieinstitut Istituto Italiano di Tecnologia. In der Yonne gab es als Bescherung Brandanschläge auf eine Schule und ein Stadthaus, während bereits am Vorabend in Colombier-en-Bergeracois das Rathaus angezündet und in Casseuil ein weiterer Funkmast dem Feuer übergeben wurde. Am 25. Dezember folgte ein größerer Brandanschlag auf die Rodungsindustrie im zentralfranzösischen Ussel. In Montluçon wurde am 25. Dezember die Arbeitsagentur durch einen Brand schwer beschädigt. Am 26. Dezember haben Unbekannte in Bourg-de-Péage die Stromversorgung von McDonalds angezündet – in Berlin wurde das Weddinger Amtsgericht von einem „technischen Defekt“ überrascht, der bei genauerem Hinschauen doch eher politisch gewesen sein muss. Fahrzeuge der Stadtverwaltung von Santiago de Chile wurden am 28. verbrannt und in Rives in der Isère züngelten noch vor den alljährlichen Neujahrsaufständen à la française Stichflammen aus einer Immobilienagentur in den winterlichen Nachthimmel. Und leise rieselt die Asche.