AUFTRETEN DER PANKOWER NEONAZIS

Die Pankower Neonaziszene artikuliert sich nach außen in den unterschiedlichsten Varianten. Das ist von vielen Faktoren abhängig, zum einen vom Anspruch verschiedener Organisationen, von taktischen Überlegungen, nicht zuletzt aber immer auch vom Charakter der einzelnen Aktivisten.



ORGANISATIONEN

In Pankow ist seit einiger Zeit die Trennung zwischen Freien Kameradschaften und NPD-Strukturen völlig aufgehoben. Das liegt zuallererst an dem Integrationskurs, den die NPD seit dem Antritt von JÖRG HÄHNEL fährt. So fanden bedeutende Teile der lokalen Kameradschaftsszene, aber auch Personen aus anderen Bereichen wie dem Rechtsrock im NPD-Verband eine politische Heimat. Die Verstrickungen werden besonders deutlich an Personen wie KRISTIAN LINDNER, der aus der Prenzlauer Berger Kameradschaftsszene kommt und nun im Vorstand der Pankower NPD aktiv ist. Freie Kameradschaften in Pankow, wie früher die "Kameradschaft Pankow" von CHRISTOPHER WILHELM, SVEN KOLPAK und anderen existieren nun nicht mehr. Gruppenbezeichnungen wie VEREINTE NATIONALISTEN NORDOST oder AUTONOME NATIONALISTEN PANKOW dienen nur als Labe für einzelne Aktionen.



AUF AUFMÄRSCHEN

In Berlin und auf überregional mobilisierten Aufmärschen tauchen regelmäßig Transparente von Pankower Strukturen auf. Welche Transparente dafür gebraucht werden, wird situativ entschieden. Handelt es sich um NPD-Veranstaltungen, laufen die Pankower Aktivisten um DANIEL STEINBRECHER, DIEGO PFEIFFER und ANDY FISCHER mit Transparenten der Pankower NPD auf.
Nehmen sie an spontanen Aufmärschen oder an aus dem Kameradschaftsspektrum organisierten Veranstaltungen teil, werden Transparente der VEREINTEN NATIONALISTEN mitgeführt. Die Neonazis, die die Transparente tragen, sind meist die selben.
Der Kreis der Personen, die an allen Auswärtsfahrten teilnehmen, wird meist ergänzt durch Neonazis aus dem Umfeld der Strukturen. Das Ganze findet unter dem Namen "Reisegruppe Pankow" statt.



IM BEZIRK

Das Auftreten im Bezirk ist von Kiez zu Kiez verschieden. Während Gegenden wie Niederschönhausen, Heinersdorf und andere Randbezirke als Homezones begriffen werden, wird in zentraleren Gegenden zurückhaltender agiert. In regelmäßigen Abständen werden ganze Gegenden mit massiven Aufkleberwellen überzogen, vereinzelt werden NPD-Plakate geklebt. Als Linke identifizierte Jugendliche müssen mit Bedrohungen und Übergriffen in ihrem Wohnumfeld rechnen.
Besonders Jugendklubs, die offen gegen rechts
auftreten sind Ziel von Naziaktionen. Der Kurt-Lade-Klub und das JUP waren schon des öfteren Ziel von Angriffen, sowohl auf die Häuser, aber auch auf einzelne Gäste. Dem Kurt-Lade-Klub widmeten die VNNO einen eigenen Aufkleber.
Federführend auch hier ANDY FISCHER und DANIEL STEINBRECHER, die zusammen mit KRISTIAN LINDNER vor einiger Zeit dabei beobachtet wurden, wie sie Fotos von JUP anfertigten.