Montag, 27.01.2025

Im sächsischen Chemnitz gab es am 24. Januar um 21:55 Uhr einen Überfall von etwa 20 Nazis auf zwei 25-Jährige vor der Bar „Balboa“ in der Zöllnerstraße.
Eine Polizeistreife entdeckte die Nazis, als sie auf Gruppe Gäste „zurannten, um diese offenkundig anzugreifen. Die Einsatzkräfte schalteten an ihrem Fahrzeug Blaulicht und Sondersignal ein, sodass die Angreifer sofort von zwei attackierten Gästen (beide m/25) abließen und flüchteten.
Während einer der beiden 25-Jährigen, der leichte Verletzungen erlitten hatte, versorgt wurde, nahmen die Beamten die Verfolgung der Angreifer auf. Sie konnten einen 17-Jährigen stellen und am Boden fixieren. Weiteren Unterstützungskräften gelang es alsdann im Rahmen der Tatortbereichsfahndung, sechs weitere mutmaßlich Tatbeteiligte im Alter von 15 bis 20 Jahren zu stellen.“

Alle sieben Nazis wurden noch in der Nacht aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Polizei sucht zwar angeblich nach weiteren Tätern, aber die „Grünen-Stadträtin Christin Furtenbacher (40) forderte in einer Erklärung ,entschlossenes Handeln gegen rechtsextreme Strukturen in unserer Stadt‘ und nannte namentlich die rechtsextreme Organisation ,Chemnitz Revolte‘.
Die Bar „Balboa“ befindet sich auf dem „Brühl Boulevard“, einem Chemnitzer Szeneviertel, das von der Stadt im Rahmen der „Europas Kulturhauptstadt 2025“-Kampagne stolz beworben wird. Am Wochenende vor dem Angriff war Presse aus ganz Europa zur Eröffnung der Kulturhauptstadt nach Chemnitz gekommen.
Rechte Gewalt ist nichts Neues in Chemnitz: 2016 gab es einen Spengstoffanschlag auf das „Lokomov“, ein KünstlerInnentreff. Zuletzt sorgte dreiste Nazigewalt im Chemnitzer Stadtpark für bundesweite Schlagzeilen.
Presse: MDR | Radio Chemnitz | BILD | Tag24/1 | Tag24/2