Im Januar titelte die BILD gewohnt flapsig: „In den vergangenen fünf Jahren gestohlen oder verloren: 36 Polizeiwaffen und mehr als 2300 Patronen futsch“. Das Phänomen tritt offenbar zunehmend häufiger auf: „Zum Vergleich: In den zehn (!) Jahren zuvor (2010 bis 2019) meldeten die Behörden einen Verlust von 35 Waffen.“
Im März gab es ein Follow-up in Sachsen-Anhalt, ebenfalls BILD: „Waffen-Affäre beim LKA: Polizei verbummelt drei Granatwerfer“.
Dort wurde eine Waffensammlung geplündert, wie t-online schreibt:
„Granatwerfer, Pistolen, Messer: Dutzende Waffen an Polizeischule spurlos verschwunden“.
In Bayern ist alles eine Spur provinzieller, auch die Überschriften der
Augsburger Allgemeinen:
„Augsburger Polizei ,vermisst‘ Schusswaffen-Munition und Schlagstöcke“.
Unangefochtene Könige des uniformierten Waffendiebstahls bleiben natürlich die sächsische Bullen mit ihrem Munitionsskandal. Jedenfalls soweit die Öffentlichkeit davon etwas mitbekommt, was für den Prozess gegen die Hauptbeschuldigten des „Mobilen Einsatzkommandos“ nicht gilt. Über den noch nicht rechtskräftigen Ausgang des Geheimprozesses vor dem Landgericht Dresden berichtet n-tv:
„Die Staatsschutzkammer sprach den Mann wegen veruntreuender Unterschlagung und Bestechlichkeit schuldig und verhängte 10.800 Euro Geldstrafe gegen ihn, wie ein Gerichtssprecher sagte. Zwei weitere Angeklagten wurden freigesprochen. […]
Im April 2024 begann der Prozess gegen die Männer, er lief aufgrund von Sicherheitsbedenken komplett hinter verschlossenen Türen. Nur zur Verkündung des Richterspruchs am Mittwoch war die Öffentlichkeit zugelassen gewesen.“