Donnerstag, 27.03.2025

Am 26. März 2025 wurde Thomas Jäger, geboren am 23. Januar 1975, wohnhaft in der Sayntalstraße 3a im rheinland-pfälzischen Ellenhausen, vom Amtsgericht Montabaur wegen Kindesmissbrauchs einer Achtjährigen erstinstanzlich zu acht Monaten Haft verurteilt. Die Strafe wurde für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt, wie der SWR/Tagesschau berichtet.
Zum Priester ausgebildet wurde der ehemalige Zeitsoldat Thomas Jäger von 2000 bis 2006 im Bistum Limburg. Das galt damals als liberal und heute als korrupt – dank Franz-Peter Tebartz-van Elst, „Alter Herr“ des „Katholischen Studentenvereins Arminia Bonn“ im „Kartellverband“ (KV) und der „Katholischen Deutschen Studentenverbindung Greiffenstein (Breslau) zu Frankfurt am Main“ im „Cartellverband“ (CV). Aber das Bistum weigerte sich immerhin, Jäger zum Priester zu weihen.
Daraufhin zog Thomas Jäger nach Liechtenstein ins erzreaktionäre Erzbistum Vaduz unter dem damaligen Erzbischof Wolfgang Haas, wo er umgehend geweiht wurde. In der Gemeinde Ruggell arbeitet Jäger als Pfarrer und Religionslehrer und hier beging er 2019 auch den Missbrauch, für den er nun in Montabaur verurteilt wurde. In Liechtenstein folgte daraufhin eine Razzia bei Jäger, wie SRF berichtete:
„Auf dem Mobiltelefon des Pfarrers fanden die Ermittler nicht nur pornografische Darstellungen Minderjähriger, sondern auch Hinweise auf eine angeblich rechtsextreme Gesinnung des Besitzers. Insbesondere wurde laut Gerichtsakten auf dem Handy des Priesters das Buch «Mein Kampf» von Adolf Hitler gefunden sowie eine Liste von inländischen Neonazis. Der Priester habe den Besitz dieser Daten unter anderem mit «Studienzwecken» begründet. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren diesbezüglich eingestellt.“
Letztlich entzog sich Jäger der liechtensteinischen Strafverfolgung durch einen Umzug nach Deutschland. Aber seine Gesinnung blieb die gleiche. Der SWR schreibt:
„In den vergangenen Jahren wird der Priester mehrfach mit Vertretern der sogenannten Neuen Rechten gesehen. Zuletzt im Sommer 2024, als er am Sitz des vom Verfassungsschutz beobachteten ,Instituts für Staatskunde‘ in Schnellroda ein vermeintliches ,Sommerfest‘ besucht. Gastgeber ist der aus Ravensburg stammende Götz Kubitschek, der als ,Vordenker‘ dieser rechtsextremen Bewegung gilt.
Unter den Gästen ist der umstrittene AfD-Politiker Maximilian Krah, dem der Priester nach SWR-Informationen schon gut ein Jahr zuvor in Brüssel auf einem Vortrag begegnet war. Auf dem Sommerfest hält Jäger in kleinem Kreis eine Messe auf Latein – in der Öffentlichkeit wäre ihm dies nicht gestattet.“

Bei der Veranstaltung Anfang März 2024 in Brüssel von Maximilian Krah handelte es sich um eine damals noch von der ID-Fraktion geförderte Wahlkampfveranstaltung des damaligen AfD-Spitzenkandidaten fürs Europaparlament mit dem Titel „Historische Schuld und Europa: Postkoloniale Theorie und politische Realität im Widerstreit“.
Jägers Besuch bei Krah war keineswegs zufällig. Denn Maximilian Krah war früher einmal „Alter Herr“ eines CV-Bundes in Dresden. Auch anschließend unterhielt Krah weiter Kontakte in den „Cartellverband“. Zum Beispiel zu Jäger.
Thomas Jäger ist „Alter Herr“ der „Straßburger Katholischen Deutschen Studentenverbindung Badenia zu Frankfurt am Main“ an der Frankfurter Goethe-Universität im CV sowie der „Katholischen Academischen Verbindung Lovania Löwen“ an der Katholieke Universiteit Leuven im belgischen Flandern, die mit dem CV „befreundet“ ist.
Im Mai 2019 organisierte Jäger eine „Aktivenfahrt“ der „Lovania“ nach Liechtenstein. Inklusive einer „Audienz und Hl. Messe bei S.E. Erzbischof Wolfgang Haas“ am 10. Mai 2019 um 10 Uhr morgens.
Als Korporierter war Jäger von 2003 bis 2011 bei „Tradition mit Zukunft“ (TraMiZu) angemeldet. Das ist nahezu der gesamte Zeitraum der Existenz des Korporierten-Forums, das wir im Sommer 2024 im Communiqué „Der Tradition keine Zukunft“ analysiert haben.
Als 2006 der „Alte Herr“ des „Katholischen Studentenvereins Lichtenstein-Hohenheim zu Freising-Weihenstephan“ im KV und Mitgründer der „Katholischen Akademischen Verbindung Capitolina zu Rom“ im CV, der HJ-Papst Joseph Ratzinger, in seiner bayerischen Heimat zu Besuch war, kommentierte Thomas Jäger am 16. September 2006 im Thread „Re: Noch was Nettes zum Abschluß des Papstbesuchs“:
„Hiermit möchte ich mich als Vertreter der Kirche bei der aufgeklärten Welt mit tiefsten Bedauern und unter schmerzhaftester Reue dafür entschuldigen, dass unsere Vorfahren die Kreuzzüge verloren haben. :.-( Wir werden alles Erdenkliche tun, damit sich niemals wieder solch ein dunkler Schatten auf die Geschichte unserer Glaubensgemeinschaft legt. Thomas Bd!Lov!“
Als 2007 die Comicverfilmung „300“ in die Kinos kam, von der die „Identitären“ ihren Lambda-Fetisch haben, erzählte Thomas Jäger am 19. April 2007 den 15.000 Korporierten von seinen Eindrücken:
„War zum ersten Mal in diesem Jahr im Kino - mit nem Gutschein auch noch. Kann mich nur anschliessen: :-i Superfilm auch wenn man meinen könnte, Leni Riefenstahl hätte persönlich Regie geführt. Oder auch gerade deswegen... 8-) Thomas Bd!Lov!“
Als 2008 in Rom mit Gianni Alemanno von der „Alleanza Nazionale“ der erste faschistische Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg gewählt wurde, forderte dieser kurz darauf ein Verbot des für den am 7. Juni geplanten CSDs in der Stadt. Damals war die politische Situation in Italien unter Berlusconi geprägt von Squadrismus und faschistischer Hetze, Morden, Überfällen und Angriffen: Faschistischer Straßenterror, der militante Gegenwehr, Großdemos und einen Generalstreik provozierte.
Jäger kommentierte am 7. Mai 2008 im Thread „Re: Wie Rom wieder faschistisch wird“ die Pläne von Gianni Alemanno. Er bezog sich dabei auf Volker Beck, der 2006 beim CSD in Moskau von Nazis verprügelt worden war:
„Jetzt plant er auch, den CSD-Schwuchtelumzug zu verbieten. Ob grün-rosa V.Beck nun nach Rom fährt, um sich mal wieder paar auf die Nase geben zu lassen!“