Dienstag, 28.05.2024

Beim Fackelmarsch des „Coburger Convents“ am Pfingstmontag 2023 gab es Angriffe auf mehrere JournalistInnen. Einer davon, der Journalist Robert Andreasch aus München, erstattete Anzeige bei der Polizei. Dadurch wurden die Angriffe im Jahresbericht von „Reporter ohne Grenzen“ genannt:
„Am 29. Mai wurde ein Journalist bei einem Fackelmarsch von „Coburger Convents”, einem Zusammenschluss schlagender Studentenverbindungen, angegriffen: Ein Teilnehmer stieß mit seiner brennenden Fackel in Richtung des Journalisten und traf das Kameraobjektiv. Nur wenige Minuten zuvor hatte ein anderer Teilnehmer versucht, mit zwei Fackeln den Kopf des Journalisten zu treffen, der gerade noch ausweichen konnte.“
Bis zum diesjährigen Pfingstkongress konnte nur einer der beiden Angreifer ermittelt werden: Manfred Eibl, Ölsch 36a, 96450 Coburg, geboren am 10. Juli 1959. Eibl ist „Alter Herr“ der „Landsmannschaft im CC Saxo-Suevia Erlangen“, Mitglied im „VACC Coburg“ und „Alter Herr“ der „Schülerverbindung Ernesto-Albertina Coburg“, „Biername“: „Klecks“. Gegen Manfred Eibl wurde 2023 ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet, dessen Ausgang uns unbekannt ist.
Doch am 22. Mai 2024 veröffentlichte die Polizei eine Pressemitteilung, dass sie den zweiten Täter vom Vorjahr beim diesjährigen Fackelmarsch wiedererkannt habe:
„Im Sep­tem­ber 2023 erstat­te­te ein Pres­se­fo­to­graf Anzei­ge bei der Poli­zei, da er beim Fackel­um­zug ange­grif­fen wor­den sei. Dabei soll ein zunächst unbe­kann­ter Mann eine Fackel in Rich­tung des 49-Jäh­ri­gen geschwenkt haben, wodurch sei­ne Augen­brau­en ange­sengt wur­den. Er ließ den Beam­ten zudem ein Foto des mut­maß­li­chen Täters zukom­men. Kräf­te der Zen­tra­len Ein­satz­dien­ste Coburg erkann­ten den abge­bil­de­ten Mann am Pfingst­mon­tag beim dies­jäh­ri­gen Cobur­ger Con­vent wie­der, sodass Beam­te der Poli­zei­in­spek­ti­on Coburg letzt­lich die Iden­ti­tät des Tat­ver­däch­ti­gen fest­stel­len konn­ten. Die­ser wur­de nach Abschluss der Maß­nah­men vor Ort wie­der ent­las­sen. Die Kri­mi­nal­po­li­zei Coburg ermit­telt wegen gefähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung gegen den 66-jäh­ri­gen Österreicher.“
Bei dem zweiten Angreifer handelt es sich um Michael Trilety, Altengutrathstraße 123, 5400 Hallein, geboren am 2. September 1957. Hallein liegt im Tennengau im österreichischen Bundesland Salzburg. Trilety ist „Alter Herr“ der „Akademischen Landsmannschaft im CC Tyrol zu Innsbruck“ und der „Akademischen Landsmannschaft im CC der Salzburger zu Salzburg“ sowie Mitglied des „VACC Salzburg“.
Michael Trilety war am Pfingstmontag 2005 der Festredner des „Coburger Convents“. Damals hieß es im Coburger Tageblatt zu seiner Rede:
„Trilety hält Ideen wie die Abschaffung des Tages der Wiedervereinigung oder die Einführung eines islamischen Feiertages für bedenklich. ,Wir, die Mitglieder des Convents, werden wieder gemahnt, Tendenzen einer erneuten Teilung und einem Verlust deutscher Kultur und deutscher Sprache entgegen zu wirken. Auch wenn oder aber gerade weil es in einem geeinten Europa nur noch gedankliche Grenzen gibt, sind wir alle aufgerufen, mit Hoffmann von Fallersleben von der Maas bis an die Memel und von der Etsch bis an den Belt für die kulturelle Identität des deutschen Sprachraumes einzutreten.‘“
Manche Täter ändern sich nie.
Presse: TB | NP | IF