Rhein-Main Rechtsaußen hat am 10. Februar einen Rechercheartikel zur AfD Mainz veröffentlicht:
„Zeitgleich mit den Wahlen zum Europaparlament fanden in Mainz am 9. Juni 2024 Kommunalwahlen statt. Mit 6% für den Mainzer Stadtrat und 6,2% für das Europaparlament fuhr die AfD in Mainz deutschlandweit eines ihrer schlechtesten Ergebnisse ein. Die Gründe mögen vielfältig sein. Ganz sicher hat der Verlust des Zentrum Rheinhessen im November 2023 einen Anteil daran.[…]
Für öffentliche Veranstaltungen fehlt auch am neuen Treffpunkt [in einem Büroraum im Ingelheimer Stadtteil Heidesheim] die behördliche Genehmigung. So teilt es die AfD selbst mit. Dennoch führte sie im Jahr 2024 mindestens acht Veranstaltungen durch, zu denen sie öffentlich einlud. […] Zum Beispiel veranstaltete am 31. Oktober 2024 Alexander Jungbluth, Abgeordneter der AfD Rheinland-Pfalz im Europaparlament, im Zentrum Rheinhessen ein »politisches Oktoberfest«. Dazu lud er im Namen der Fraktion Europa Souveräner Nationen (ESN) im Europaparlament ein, der die AfD angehört. An Jungbluths Seite posierte an diesem Tag seine Mitarbeiterin Reinhild Boßdorf, eine langjährige Aktivistin der Identitären Bewegung (IB). Der bisher letzte Vortrag im Zentrum Rheinhessen fand am 16. Januar 2025 statt.
Jungbluth ist neuerdings nicht nur „Alter Herr“ der „Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn“, sondern auch in der „Burschenschaft Germania Halle zu Mainz,
die mittlerweile vom VS beobachtet wird. Beide Bünde sind im Nazidachverband „Deutsche Burschenschaft“ organisiert. Am Tag der Bundestagswahl wird Jungbluth als Landrat kandidieren, wofür er laut AfD „langjährige kommunalpolitische Erfahrung im Kreistag Mainz-Bingen“ vorzuweisen hat.
Natürlich kommt auch Sebastian Münzenmaier vor, ebenfalls „Alter Herr“ der „Germania“, ehemaliger Hooligan-Schläger, in die AfD eingetreten direkt 2013, seit 2015 Vorsitzender der AfD Mainz und seit 2018 Bundestagsabgeordneter. Es werden die Verbindungen der Mainzer AfD zu Philipp Stein, Götz Kubitschek und John Hoewer erläutert und Münzenmaiers Mitarbeiter Stephan Stritter sowie die Nachwuchsnazis Benjamin Steiner und Jan Richard Behr thematisiert.
Und nicht zuletzt kommt auch der Mainzer Stadtrat Jürgen Wiedenhöfer vor. Der hat auch gefochten, allerdings nicht in einer „Burschenschaft“, sondern im „Corps Thuringia Leipzig“ – wo er zur Besetzerfraktion gehört – und im „Corps Borussia Greifswald“, beide im „Kösener Senioren-Convents-Verband“.