Beim „Corps Thuringia Leipzig“ im „Kösener Senioren-Convents-Verband“ gab es eine feindliche Übernahme des Hausvereins und damit des „Corpshauses“:
Corps Thuringia Leipzig
Böhmestraße 1
04155 Leipzig
– VORSTAND –
Leipzig, im April 2024
Unseren Gruß zuvor!
Sehr geehrte Herren,
ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Thuringia Leipzig durch eine Aktion weniger ihrer Corpsbrüder auf unbestimmte Zeit keine Verfügungsbefugnis über ihr Corpshaus mehr hat.
Das Corpshaus ist, wie in vielen Fällen üblich, dem gemeinnützigen Studentenheim Thüringerhaus e.V. („Hausverein“) übertragen worden. Ihm gehören alle Alten Herren des Corps an, die dieses Haus
vollständig durch ihre Eigenbeiträge ermöglicht haben. Im vergangenen Jahr haben zwei „Mitgliederversammlungen“ des Hausvereins stattgefunden, an denen ausschließlich die Corpsbrüder Dörner,
Päßler fr. Saxo-Borussiae Freiberg im WSC, Waldinger fr. Hasso-Nassoviae, Borussiae Halle, Wiedenhöfer fr. Borussiae Greifswald sowie der ex-Corpsbruder Paudler fr. Hasso-Nassoviae, Borussiae Greifswald, teilgenommen haben. Eine dieser Versammlungen wurde noch von dem am 3.12.2022 in der bisher letzten ordentlichen Mitgliederversammlung gewählten Vorstand erfolglos abgesagt, eine Einladung zur 2. Versammlung haben außer den obengenannten Herren die Corpsbrüder nicht bekommen, Protokolle von beiden Versammlungen ebenfalls nicht. Vielmehr wurde den erstaunten Corpsbrüdern mitgeteilt, dass niemand von ihnen mehr Mitglied des Hausvereins sei. Bemerkenswert
ist, dass die Genannten bei der regulären Sitzung des Hausvereins im Dezember anwesend waren, aber von ihren weiter geplanten heimlichen Aktivitäten nichts verlauten ließen.
Die Herren Päßler, Wiedenhöfer und Dörner haben sich sodann ohne Wissen aller anderen Mitglieder des Hausvereins (und Corpsbrüder) beim Amtsgericht Leipzig als Vorstand („Registervorstand“) ein-
tragen lassen und seitdem weitreichende Entscheidungen getroffen, offenbar etliche neue (corps-fremde) Mitglieder aufgenommen, über die vom Registervorstand bewusst nichts kommuniziert wird.
Die drei Herren vom Registervorstand und der ex-Corpsbruder Paudler kamen am 20.4. 2024 nach Leipzig, um ein „Aufräumwochenende“ zu veranstalten. Dabei wurden die Schlösser verschiedener
Zimmer, die dem Corps zugedacht sind, also die Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss und das CC-Zimmer, aufgebohrt und mit neuen Schlössern versehen, sodass ein Zugang zu diesen Räumen für das Corps unmöglich gemacht wird. Ein aktiver Corpsbetrieb und Veranstaltungen auf dem Haus sind
hiernach nicht mehr möglich. Jedes unerlaubte Betreten dieser Räume werde als Hausfriedensbruch gewertet, so die Aussage von Herrn Päßler gegenüber einigen Corpsbrüdern in Leipzig. Der Senior
wurde bereits angezeigt und polizeilich vernommen. Die Corpsetage ließen sie polizeilich verschließen.
Flankierend wurden vom Registervorstand im und um das Haus Überwachungskameras installiert. Die Corpsbrüder können ihr eigenes Haus also nicht mehr betreten, ohne sich des konkreten Risikos einer Strafanzeige auszusetzen. Dass diese Gruppe vor Strafanzeigen gegen Corpsbrüder nicht zurückschreckt, hat sie in der Vergangenheit gezeigt. Einem AH, der auf dem Haus erschien, wurde es „erlaubt“, das Paukzeug und einige andere Corpsunterlagen mitzunehmen - allerdings verweigerte Herr
Päßler die Mitnahme etwa der Prunkfahne, da sie seiner Meinung nach nicht dem Corps gehöre.
Die genannten Herren betreiben ihr Spiel mit formalen und rechtlich haltlosen Argumenten, lassen es immer weiter eskalieren und geben mittlerweile zu, dass man Thuringia mit entsprechender böser
Absicht zerstören wolle. Schon beim letzten FCC haben sie sich nicht einmal bemüht, ihr Tun und ihre Absichten den Corpsbrüdern zu erläutern. Einen AH, der am Wochenende nach Alkoholkonsum in einem der Zimmer schlafen wollte, ließen sie durch die Polizei vom Haus entfernen.
Ich bin mir bewusst, dass diese unerhörten Nachrichten für viele schockierend sein werden, andere haben so etwas auch schon erwartet. Welcher Hass und wieviel Ablehnung müssen hinter solchen
Aktionen stehen, die längst nichts mehr mit „Meinungsverschiedenheiten“ zu tun haben. Für Thüringer ist es selbstverständlich, ihre Meinungsverschiedenheiten nicht durch anwaltliche Winkelzüge und vor Gericht auszutragen.
Es wurde bereits Klage gegen diese Herren erhoben, um zu klären, warum die Thüringer plötzlich nicht mehr Eigentümer ihres Hauses bzw. Mitglieder des Studentenheim Thüringerhaus sein e.V. sollen. Ebenfalls wurde ein Verfahren vor dem Ehrenrat wegen dieser Verhaltensweisen eingeleitet, die
eines Corpsstudenten unwürdig sind.
Mit den besten Wünschen
der Vorstandsvorsitzende der
Thuringia Leipzig
Severin II Z!
Versandt wurde das Schreiben vom Vorsitzenden Cord Severin, zweiter Vorsitzender ist Richard Klaus und Kassenwart Stephan Krautkrämer. Die Anzeige wegen Hausfriedensbruchs hat der versoffene Senior Lukas Hauschild kassiert.