In Indien gab es am 2. September die zahlenmäßig vermutlich größte Streikaktion aller Zeiten mit einer Beteiligung von 150 Millionen ArbeiterInnen. Einerseits wird sich gegen den wachsenden neoliberalen Umbau der Gesellschaft, niedrige Löhne, Willkür der Zentralregierung und den massiven Druck internationaler Konzerne auf zahlreiche existentielle Lebensbereiche des 1.200.000.000 Menschen-Staates gewehrt. Andererseits droht in diesem "Protektionismus-Streit" bei vielen Gewerkschaften auch ein Kampf für einen nationalistischeren Bezugsrahmen. In Bangalore entbrennt zugleich eine Auseinandersetzung um die Erlaubnis der Wassernutzung in den ausgedörrten südlichen Bundesstaaten Karnataka und Tamil Nadu. Dort gab es bereits mindestens zwei Tote auf der Straße. Die juristische Entscheidung zum Wasserzugang begünstigt die Ethnisierung dieses Ressourcenkonfliktes, während täglich tausende an den Folgen der Lebensmittel- und Trinkwasserknappheit sterben.