In Serbien finden zur Zeit Massenproteste gegen den äußerst unbeliebten Präsidenten Aleksandar Vučić und die Regierung von Ministerpräsident Miloš Vučević statt. Der Ultranationalist Vučić war von 1998 bis 2000 Informationsminister unter Präsident Slobodan Milošević. Diesem wurde 2002 der Prozess vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gemacht, aber er starb 2006 vor Abschluss des Verfahrens.
Die zuerst studentischen Proteste begannen nach dem Dacheinsturz des Bahnhofs Novi Sad am 1. November 2024, bei dem 15 Menschen starben. Sie richten sich gegen die Korruption der Vučević-Regierung und gegen Vučević selbst, wie die woz schreibt:
„Zu den Forderungen der Studierenden in Novi Sad gehörte auch, Vučević zur Verantwortung zu ziehen. Allerdings nicht aufgrund seiner Rolle als Ministerpräsident Serbiens, sondern weil er bis 2022 und somit während der Bauarbeiten am Bahnhof Bürgermeister von Novi Sad war.“
Auf die Proteste gab es Angriffe von Polizei und Rechtsradikalen: Protestierenden wurden von Schlägern angegriffen und mit Autos angefahren, es gab mehrere Schwerverletzte. Dies Angriffe lösten eine breite Solidarisierung aus, mittlerweile unterstützt selbst der Tennis spielende Draža-Bewunderer, Jolović-Freund, Impf-Schwurbler und serbische Nationalheld Novak Đoković die Menschen auf der Straße.
Am 15. März erreichten die Proteste mit 300.000 Demonstrierenden in Belgrad ihren vorläufigen Höhepunkt. An diesem Tag wurde mutmaßlich eine unbekannte nicht-tödliche Waffe gegen die Demo eingesetzt, was eine Massenpanik auslöste. Die meisten Medien gehen von dem Einsatz einer militärischen Schallkanone gegen eine friedliche Menschenmenge aus. Die serbische Regierung dementiert zwar den Einsatz einer solchen Waffe, nicht aber deren Besitz.
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