Ende Oktober wurde der in Freiburg lebende 51-jährige Baske Tomas Elgorriaga Kunze in Mannheim verhaftet. Er wurde nach einer Verhaftung 1998 in Spanien wegen angeblicher Unterstützung der baskischen Untergrundorganisation ETA und in den Tagen der totalen Kontaktsperre und Isolation schwer gefoltert. Nach einigen Monaten in Untersuchungshaft wurde er auf Kaution freigelassen, woraufhin er Anfang 2000 floh und sich in Freiburg niederließ.
Er studierte zunächst und arbeitete später bis zu seiner Verhaftung in Mannheim an der Universität Freiburg unter dem Namen José Gabriel Jiménez. Ihm droht nun die Auslieferung nach Frankreich, wo er in Abwesenheit verurteilt worden war. Da Frankreich stets Basken, anders als zum Beispiel Belgien, nach Spanien abschiebt, droht ihm dort erneut Folter und Misshandlung. Deshalb muss die Abschiebung verhindert werden.
Obwohl die ETA ihren bewaffneten Kampf vor mehr als drei Jahren definitiv eingestellt hat, hat sich an Folter, Misshandlung und den Haftbedingungen für Basken nichts geändert, insbesondere der Inhaftierung weit entfernt vom Baskenland, die gegen geltendes spanisches Recht verstößt. Das zeigen auch neue Urteile des Menschenrechtsgerichtshofs in Straßburg unmissverständlich auf. Spanien ignoriert und sabotiert zudem die Bemühungen unter internationaler Vermittlung, zu einem dauerhaften Frieden zu kommen.
Auf der Veranstaltung werden ein Sprecher der Familie, der in Berlin lebende Anwalt Jonan Lekue und der im Baskenland lebende deutsche Journalist Ralf Streck über den Stand des Verfahrens, die Hintergründe und den politischen Kontext informieren, in dem die Verhaftung von Tomas Elgorriaga Kunze steht.