Im sogenannten „Bolzaneto-Verfahren“ in Genua sind am 14. Juli Urteile gefällt worden. Angeklagt waren 45 Bullen sowie ärztliches Personal wegen Amtsmißbrauch und Mißhandlungen. Sieben Jahre nach dem G8-Gipfel sind nach neunstündiger Beratung 15 Angeklagte zu Gefängnisstrafen von fünf Monaten bis fünf Jahren verurteilt worden, 30 wurden freigesprochen. Die höchste Strafe von fünf Jahren Haft erhielt der für die Sicherheit in dem Gefängnis verantwortliche Antonio Biagio Gugliotta. Die Nr. 2 der berüchtigten Spezialeinheit DIGOS, Alessandro Perugini, wurde zu zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Den 209 Geschädigten wurden hohe Schadensersatzleistungen zugesprochen, insgesamt rund 15 Millionen Euro. Allerdings werden die Verurteilungen wohl nicht vor Ablauf der Verjährungsfristen rechtskräftig werden — eine reine Farce also.
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