Forschungsministerin Schavan gibt die Verantwortung über das marode Atommüllforschungszentrum Asse II, in dem seit 1967 auch hochradioaktiver Müll unrechtmäßig entsorgt und erforscht wird, an Bundesumweltminister Gabriel ab. Das bedeutet, dass die 126.000 teils verrosteten Atommüllfässer in dem ehemaligen Salzbergwerk bei Wittmar in Niedersachsen faktisch als End- und nicht mehr als Forschungslager behandelt werden. Nach dem „größt anzunehmenden Unfall“ (Gabriel) der jüngst öffentlich gewordenen austretenden radioaktiven Lauge und dem drohenden Einsturz des Bergwerkes, ist die Erforschung des Salzstockes durch das Münchner Helmholtz-Zentrum und den Bund vorbei. Das Bundesumweltministerium muss nun etliche Milliarden investieren um die Sanierung, Flutung, und Versiegelung des ersten offiziellen Atommüllendlagers in der Bundesrepublik zu gewährleisten. Grünenpolitikerin Künast legte eine Klage gegen „sämtliche strafrechtlich verantwortliche Personen“ bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Braunschweig ein. Ob der schleichende Beschluss eines ersten Endlagers nun wegen mangelnder Kritik durchgesetzt werden konnte, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Zum Beispiel im Wendland, wo nach der Pause im November 2007 erneut Castoren zum Zwischenendlager Gorleben gefahren werden sollen.