Am 3. Oktober demonstrierten bis zu 8.000 AtomkraftgegnerInnen für die Abschaltung der Schrottreaktoren im 25 Kilometer von Freiburg entfernten Erdbebengebiet bei Fessenheim. Nach Medienhetze und Schikanen im Vorfeld der Großdemo wurden der Treffpunkt am Place Rapp sowie ein Aufzug der DemonstrantInnen in der pittoresken Innenstadt verboten. Vielmehr sollte die Demo auf Wunsch des Präfekten nach einem Treffen vor dem Bahnhof über menschenleere Straßen in ein Vorstadt-Stadion laufen, um dort ihre Kundgebung, von der Außenwelt unwahrnehmbar und perfekt kontrolliert, durchzuführen. Paramilitärische Sondereinheiten der Polizei trainierten im Vorfeld auf dem Aufstandsbekämpfungsgelände der NATO in Hartheim. Über 3.000 CRS- und Gendarmerie-Einheiten sowie Zoll, Grenzschutz, einfache Bullen und hunderte Zivibullen führten rigide Grenzkontrollen durch, sperrten ein Großteil des Colmarer Stadtgebietes ab und errichteten Anti-Riot Gitter, um das Stadtzentrum zu sichern. Letztlich konnten bis zu 8.000 AtomkraftgegnerInnen ihren Protest vielfältig und lautstark auf dem Bahnhofsvorplatz und entlang Avenue Poincaré am Rande der Altstadt bis hin zum militärisch abgesicherten Glaspalast des Regionalrates artikulieren. Bei kleinen Spontis in Seitenstraßen und in Richtung Sicherheitszone kam es zu kleinen Reibereien und mehreren Ingewahrsamnahmen. Sortons du nucléaire!