Seit Monaten findet eine riesige Mobilisierung gegen den Umbau des Stuttgarter Bahnhofs und der anliegenden Parkanlagen statt. Bürger-Inis, Jugendgruppen, NGOs, „Parkschützer“ und die „Kopfbahnhofsbewegung“ sowie Angehörige der Oppositionsparteien protestieren gegen die ökonomische und ökologische Fehlplanung. Immer wieder kam es zu Blockaden und Besetzungen gegen die seit über zwei Monaten laufenden Bauarbeiten. Seit der gewaltsamen Räumung des am 30. September besetzten Parks richtet sich die Bewegung auch zunehmend gegen die Bullenrepression. So wurden in den vergangenen Tagen unter anderem in Stuttgart, Brüssel und Rostock Farbbeutel auf Gebäude von Land und Bullen geworfen. Die baden-württembergische Regierung bastelt derweil ihr Wackersdorf, indem sie den geräumten Park mit Zäunen und Bullen aus fünf Bundesländern vollstellt. Die staatliche Gewalt wird — trotz über 1.000 verletzten DemonstrantInnen jeden Alters — vom Innenminsterium arrogant verteidigt. Am Freitag demonstrierten bis zu 100.000 Menschen und am Montag 50.000 gegen die Regierung in Stuttgart.