Nach den Daish-Anschlägen des 13. November in Paris gibt es in ganz Frankreich, wie bereits nach dem Attentat auf Charlie Hebdo im Januar, zahlreiche islamophobe und rassistische Angriffe. In Lille störten Nazis eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Pariser Anschlags. Am Rande eines rechtsradikalen Aufmarschs in Pontivy in der Bretagne wurde ein aus Nordafrika stammender Passant zu Boden geschlagen. Sonntagnacht gab es Schüsse in der Nähe der Moschee des Stadtteils Pontanezen in Brest. Mit Pyrotechnik und Parolen störten Nazis eine weitere Gedenkversammlung in Metz. In Pontarlier, im Franche-Comté, wurde an einer muslimischen Gebetsstätte Schweinefleisch verteilt und Hakenkreuze sowie die Parolen “La France aux Français” und “Libéré la Gaule” (sic) geschmiert. In Créteil wurden blutfarbene Kreuze an die Sahaba-Moschee gemalt. In Cambrai schossen Männer unter rassistischen Beleidigungen aus einem Auto auf einen türkischstämmigen Passanten, während einer von ihnen die Trikolore schwenkte. In Barentin, Seine-Maritime, wurde ein Kebab-Laden mit Pflastersteinen entglast. In Evreux wurde das Rathaus mit Parolen wie “La Valise ou le Cercueil” oder “Mort aux Musulmans” beschmiert. Im südwestfranzösischen Oloron wurden ein Gebetssaal und eine Halal-Metzgerei von FaschistInnen beschmiert. “La France réveille-toi” (sic) sprühte dort eine faschistische Gruppe, die Bezug auf die Kollaborations-Bewegung LVF (Légion des volontaires français contre le bolchevisme) im Zweiten Weltkrieg nahm. Sämtliche der hier genannten Angriffe fanden zwischen der Nacht auf den 14. November und dem 16. November statt.
Derweil will der Staat Frankreich zur Bekämpfung des „Extremismus” die ohnehin schon harten Sicherheitsgesetze verschärfen. Der Ausnahmezustand soll nun nach einer kommenden Gesetzesänderung für bis zu 90 Tage gelten, was geltendes Recht in den meisten Belangen vorübergehend außer Kraft setzt. Shooting-Star Premierminister Manuel Valls meint dazu „Manchmal gehört eine gewisse Anzahl an Freiheiten eingeschränkt“. So wurde im gleichen Atemzug angekündigt: „Öffentliche Begleitveranstaltungen zum Weltklimagipfel COP21 wird es nicht geben können“.
Le monde aux humains !