Auf der BKA-Herbsttagung in Mainz durfte der seit gut 11 Monaten im Amt befindliche deutsche Oberkriminalist Holger Münch verkünden, die Behörde habe dieses Jahr 700 Straftaten gegen Asylunterkünfte wahrgenommen und eine Verfünffachung der Gewalttaten gegen Asylsuchende festgestellt. Und: „Man wolle bloß nicht noch einmal von einer Gruppierung wie dem ’NSU’ überrascht werden!“.
Zu Ermittlungserfolgen gegen die Nazis gab es ebenfalls nichts neues für die Öffentlichkeit.
Allerdings gab es in den letzten Tagen bundesweit weitere Brände in Flüchtlingsunterkünften und rassistische Angriffe. Am 14. November gab es einen Brandanschlag auf das Auto einer türkischstämmigen Familie im baden-württembergischen Jungingen. Die Betroffenen vermuten ein rassistisches Motiv. Am 16. November wurde eine geplante Flüchtlingsunterkunft im niedersächsischen Ahrbergen angezündet. Sprüche wie „Raus mit Euch“ und weitere fremdenfeindliche Parolen sprühten Nazis in den vergangenen Tagen gleich mehrfach an eine Geflüchtetenunterkunft in Leipzig-Grünau. Am 19. November gab es einen Brandanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft im niedersächsischen Barnstorf im Landkreis Diepholz.
Auch im Dorf Münschecker in Luxemburg zündeten Unbekannte bereits am 16. November ein Wohnhaus an und sprühten Hakenkreuze.