Der inzwischen insolvente Reiseportal-Betreiber Unister hatte Verstrickungen in die Naziszene. Mindestens zwei frühere Nazikader waren Berater, Teilhaber und Finanziers des Unternehmens: Reinhard Rade und Hans-Jörg Schimanek. Rade war führender „Republikaner“-Funktionär, gehörte einer österreichischen Wehrsportgruppe an und kämpfte als Nazisöldner in Kroatien. Mit seiner Kriegsbeute baute er sich ein auf Immobilienhandel basierendes Firmennetzwerk in Leipzig auf. Zuletzt fiel Rade dort bei den „Legida“-Naziaufmärschen auf. Hans-Jörg Schimanek, zweitgrößter Aktionär der Unister-Tochter Travel24, saß wegen „nationalsozialistischer Wiederbetätigung“ mehrere Jahre lang in Österreich im Knast. Er war Mitglied der Wehrsportgruppe „Kameradschaft Langenlois“, war wie Rade als Nazisöldner aktiv und zog ebenfalls nach der Wende in den Osten. Hans-Jörgs jüngerer Bruder Rene Schimanek war ebenfalls an Wehrsportübungen beteiligt und ist Büroleiter des FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer. Hans-Jörg Schimanek ist zudem gut mit dem Nazi Sören Brühl befreundet. Brühl lebt inzwischen mit seiner Familie im Elsass, in der Rue du Wasen 12 in Durlinsdorf nahe der Schweizer Grenze und teilt mit den Schimanek-Brüdern sein Faible für Nazidevotionalien. Brühl war gemeinsam mit Hans-Jörg Schimanek beim SS-Veteranentreffen am Ulrichsberg 2008 und dort an Angriffen auf Antifas beteiligt. Das diesjährige Ulrichsbergtreffen soll am Nachmittag des 8. Oktober mit einem „Treffen der Ulrichsbergfahrer“ im Hotel Rosenheim in Krumpendorf beginnen. Die „Ulrichsbergfeier“ findet am 9. Oktober um 10:30 Uhr auf dem Ulrichsberg statt.