Zu den diesjährigen Tollen Tagen des Christentums gab es wieder viele schöne Kirchenentweihungen im Kampf um die Auszeichnung „Brüskierendste Blasphemie des Kirchenjahres“. In der Kategorie „Klein, aber fies und gemein“ gewann die Kirchenbrandstiftung im saarländischen Oberthal. Durch das Abfackeln einer Plastikplatte bildete sich ein giftiger Rußfilm überall im Hauptschiff, so dass die Pfarrkirche St. Stephanus auf unabsehbare Zeit unbenutzbar ist und die Sanierung Unsummen an Kirchensteuern verschlingen wird. Ebenfalls ins Saarland geht der Preis in der Kategorie „Feinde unserer Feinde“: In Kleinbitterfeld wurden im September zwei Brandanschläge auf die Kirche St. Agatha mit erheblichem Sachschaden verübt und das Gesicht der Heilandsfigur am Kreuz am Langmühlenweg wurde zerschlagen. Der örtliche Pfaffe hatte sich gegen ein Bordell ausgesprochen, da „erwiesenermaßen zahlreiche Familienväter in Bordelle gehen”. Einen Trostpreis erhalten die fipsigen Feuerteufel, die am 16. Dezember einen Brandanschlag auf die Maria-König-Kirche in Meidrich verübten. Die liebenswerten Feuerleger irrten sich leider in der Adresse und brannten statt der Kirche das Pfarrhaus nieder. Außer Konkurrenz gruben sich kleine Frechdachse in Neukloster in Mecklenburg-Vorpommern einen Gang unter die tonnenschwere Glocke, um die darin versteckten Spendengelder für den Marien-Altar zu stibitzen. Ihre hehre Buddelei richtete einen weitaus höheren Schaden an als Geld in der Glocke war und sie erhalten daher den ehrwürdigen Publikumspreis in der Kategorie „Züchtige Kollateralsabotage“. Wir werden dafür beten, dass auch im kommenden Kichenjahr kein frommer Arsonist erwischt wird. A luta continua!