Die Kieler Nachrichten werfen der Kieler Polizei vor, dass diese den Chefredakteur Christian Longardt per Peilsender an seinem Auto überwacht und das private Email-Konto des Polizeireporters Bastian Modrow gehackt hat. Die Zeitung wurde zuvor von internen Polizeiquellen gewarnt, dass bei Gesprächen an den Redaktionstelefonen „sich immer unsere Kollegen mit den Kopfhörern einklinken“. Die Whistleblower werden polizeiintern „singende Ratten“ genannt. Hintergrund des Überwachungsskandals ist ein Mordanschlag von Mitgliedern des Motorrad-Clubs „Bandidos“ auf Mitglieder der rivalisierenden „Hells Angels“-Vorfeldorganisation „Red Devils“ 2010. Die Kieler Nachrichten hatten recherchiert, dass der damalige „Bandidos“-Präsident Ralf Bacher aus Neumünster Informant der Polizei war. Sowohl der damalige LKA-Vize und heutige Landespolizeidirektor Ralf Höhs als auch der Leiter der Sonderkommission „Rocker“, Mathias Engelmann, vertuschten eine mögliche Beteiligung ihres Informanten an dem Mordversuch und deckten seine Falschaussagen zu Tatbeteiligten, so dass ein Unschuldiger angeklagt wurde. Außerdem verheimlichten sie, dass sie den „Bandidos“-Chef gekauft hatten, um das Vereinsverbot der „Bandidos“ in Neumünster im April 2010 nicht zu gefährden, das 2012 vom Oberverwaltungsgericht in Schleswig bestätigt wurde.