Dieses Jahr begannen bereits im Oktober die christlichen Winterspiele, auch bekannt als „fünfte Terrorzeit der Christenheit“. Erfreulicherweise noch immer Unbekannte zerstörten zwei Orgeln der St. Martini Kirche in Bremen-Burglesum mit Bauschaum, verzierten den Taufstein mit blutroter Acrylfarbe und visualisierten den muffigen Charme des Gotteshauses mit einer feinen Pulverschicht eines Feuerlöschers. Krefeld enttäuscht mit zerhackten Weihnachtsbäumen, was lediglich die Ehrenamtler vom Tannbaum-Team der Gemeinde St. Thomas Morus entsetzte. Muffendorf in Nordrhein-Westfalen wurde sogar disqualifiziert. Zwar hatte der Brand am 18. Dezember Decke und Balken des Seitenschiffs stark beschädigt und es ist eine vollständige Innenrenovierung notwendig, aber es wurde gar nicht gefackelt, sondern ein Kabelbrand als Brandstiftung annonciert! Ganz anders sieht es dieses Jahr in Baden-Württemberg aus: Von Sex in Waldshut-Tiengen bis Crime in Oberkirch war alles dabei. Nur Mannheim war ein Desaster, denn obwohl der hässlichste Turm der Christenheit am 17. Dezember brannte (O-Ton Provinzpresse: „Wie gottlos ist das denn?“), gab es schnell einen Verdächtigen, der zudem noch verhaftet wurde. Die lokale Kirchenbrandstiftergemeinde denkt nun über die Einführung eines Aufklebers in Form eines feuerroten Fisches nach, der die Bereitschaft Fackelbengel zu verstecken signalisieren soll. Aus dem Ausland erreichen uns Sprengversuche in Bayern, Kollateralschäden aus Kalifornien und das diesjährige Gewinnerfeuer aus dem kanadischen Ottawa. Dort heißt es kurz und knackig: „Worshippers devastated“.