In Frankreich verstärken sich Hinweise, es könne erneut ein heißes Frühjahr der sozialen Bewegungen gegen die Macron-Regierung geben. Während dieser mit seiner neoliberalen Kürzungspolitik ernst macht, nimmt die Mobilisierung an Schulen und Unis zu – über 20 Unigebäude sind derzeit von Studierenden blockiert oder besetzt. Proteste finden sogar in den traditionell weniger dynamischen Städten Nancy oder etwa Metz statt – auf vielen Vollversammlungen der Studierenden erschienen über 1.000 Menschen. Während die linken Studierenden sich mit überregionalen Treffen in Montpellier oder Bordeaux organisieren, gab es auch zunehmend Attacken rechtsradikaler regierungstreuer GUD-Mobs. Diese überfielen die Proteste in Montpellier, eine autonome Schule in Paris vergangene Woche und in der Nacht auf den 7. April die besetzten Gebäude der Uni Tolbiac-Paris 1. An diesem Wochenende findet in der Uni Nanterre ein zuvor von der Hochschule untersagtes Protestvernetzungstreffen statt.
Die Auseinandersetzung könnten sich bereits in den kommenden Tagen zuspitzen. Während der Staat auch im ZAD-Gebiet weiter für Ärger sorgt, dürften ab morgen wieder zehntausende streiken, besonders betroffen werden voraussichtlich Bahn- und Flugverkehr, sowie einzelne Gesundheits- und Bildungseinrichtungen sein.
Mai ’68 ? Wir haben gerade erst angefangen!