Nazis planen für Samstag, den 25. August, ein Großkonzert unter dem Namen „Rock gegen Überfremdung, Grenzschutz jetzt“ im thüringischen Mattstedt. Es werden über 3.000 Nazis aus ganz Deutschland und dem nahen Ausland erwartet. Das Konzert ist Teil einer Reihe, deren bisher größtes Konzert am 15. Juli 2017 im thüringischen Themar mit 6.000 Nazis stattfand. Das nun geplante Nazikonzert wurde am 23. August auf Initiative des thüringischen Innenministeriums vom Amtsgericht Apolda auf dem vorgesehenen Grundstück in der Gemeinde Ilmtal-Weinstraße verboten. Die Nazis haben dagegen Widerspruch vor dem Verwaltungsgericht Weimar eingelegt. Von Südbaden aus organisiert der Nazi Marcus Klages einen Bus zum Konzert, der von Bad Krozingen über Karlsruhe nach Thüringen fahren soll. Die Tickets kosten 60 Euro ab Bad Krozingen-Schlatt und 50 Euro ab Karlsruhe, der Bus mit fast 70 Plätzen dürfte ausverkauft sein. Der genaue Abfahrtsort ist die Quellenhalle in der Biengener Straße 33 in Schlatt. Die Nazis wollen dort am Morgen des 25. August um 6 Uhr mit dem Bus abfahren. Sie dürften den gemeindeeigenen Parkplatz der Mehrzweckhalle den Tag über als Abstellort für ihre Autos nutzen, falls ein Ausweichort für das Konzert gefunden oder das Verbot gerichtlich gekippt werden sollte. Marcus „Spider“ Klages wohnt mit seiner Partnerin Bianca Klages in unmittelbarer Nähe der Quellenhalle Unter dem Dorf 2 in Schlatt. Klages hat in der Vergangenheit bereits mehrfach kleinere Nazikonzerte in Südbaden organisiert, für die er Schleusungspunkte im nahen französischen Ausland nutzt. Sowohl Klages konspirativ organisierte Kleinkonzerte wie auch Busfahrten zu Großkonzerten wie dem „Rock gegen Überfremdung III“ sind wichtig für das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Vernetzung der verstreuten südbadischen Naziszene.