Von Plauen bis Marseille und von Thessaloniki bis Fort-de-France – die letzten Wochen brachten zahlreiche autonome Bescherungen für Staat und Patriarchat hervor, von denen ein kleiner erwärmender Ausschnitt den Jahresbeginn wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit versüßen soll. Nach dem Zack-Bumm zu Monatsbeginn brannte es den gesammten Dezember über wie hunderte Advents-Kränze. In Marseille verkohlten am 11. Dezember Autos der Stadtverwaltung und in Berlin ein Thyssen-Krupp Auto. Am 12. Dezember gab es in Athen einen Anschlag auf Bullenausrüster Citroen. Am 13. Dezember zündeten Autonome Telekom- und Nissan Gerät in Berlin an. Am selben Ort und Datum gab es autonome Angriffe auf İşbank-Filialen und Jenoptik, sowie ein brennendes Vonovia-Fahrzeug durch die fulminanten FAZ. In Leipzig wurde am 13. Dezember eine Security-Karre den Flammen übergeben und in Frankfurt sabotierten AnarchistInnen die Bullengewerkschaft GdP mit Glasbruch und Stinkeflüssigkeit. Am 17. Dezember brannten wie bereits im Mai dutzende Luxusyachten in Marseille. Ebenfalls am 17. Dezember wurde im Hambi ein RWE-Trafo angesteckt, in Castelnau-d’Estrefonds ein Funkmast niedergebrannt und in Nantes der Eingangsereich des Rathauses in die Luft gejagt. Am 19. Dezember gab es zwei Brandanschläge auf Telekommunikationsinfrastruktur in München. Am 20. Dezember zündeten Wütende den Bürgermeister-SUV im Nordfranzösischen Creil an. Militante sägten am 23. Dezember im provencalischen Grasse Kameramasten mit der Flex ab, entzündeten Freudenfeuer und griffen dann in der Dunkelheit die Bullen an. In Thessaloniki, wo es bereits am 4. Dezember einen Brandanschlag auf die NATO gab, wurde am 23. Dezember ein türkisches Diplomatenauto vernichtet. In Chemnitz gab es am 27. Dezember einen Brandanschlag auf PC Records. In Fort-de-France in der Martinique unterstützten Nachteulen den Generalstreik gegen Matignon, indem sie zu Weihnachten Linienbusse an strategischen Orten wie etwa Hafen oder Raffinerien zerstörten. Nazis in Plauen verloren am 28. Dezember Teile ihres Thor-Steinar-Ladens durch Brandstiftung, während in Magdeburg erneut Vonovia eine Karre einbüßte. Am 29. Dezember steckten Autonome in Leipzig Bullenkarren und einen Funkmast an. Auch die Neujahrs-Abwrack-Parties im Osten Frankreichs fehlten nicht, wenn auch Strasbourg bei gut 200 abgefackelten PKW stagniert. Colombes war da gezielter: Die einzige Karre die brannte war eine Bullenkarre – in Mulhouse wurde die Aktion aus Grasse imitiert: Nach Zerstörung von Kameras und Beschädigung der Beleuchtung mussten die Bullen sich warm anziehen. Auf Neujahr wurde dann das Jobcenter in Berlin-Wedding angegriffen, während in Hamburg eine im Silvesterrausch abgefackelte Bullenstreife noch qualmte. Nüchtern smashten dann noch Stuttgarter GenossInnen das Landesamt für Verfassungsschutz, als die HamburgerInnen die Festlichkeiten des Jahreswechsels mit einem Brandanschlag auf ein Arbeitsamt pragmatisch abschlossen. Was für Festtage.