Wuppertaler Autonome Antifaschist*innen aus den Neunzigern haben einen ausführlichen Text mit Recherchen zu dem V-Mann Jan (Johannes) Pietsch veröffentlicht. Von Juni 1989 an bis Ende Januar 1999 hat Pietsch im Auftrag des Wuppertaler Staatsschutzes und des NRW-Verfassungsschutzes die linksradikale Bewegung in Wuppertal und seit dem Solinger Brandanschlag vom 29. Mai 1993 auch linke Strukturen in Solingen „ausgekundschaftet und beschlichen, behorcht und belauert, beschattet und beschissen“. In Solingen sollte er im Auftrag des Geheimdiensts die Enttarnung des Nazi-V-Manns Bernd Schmitt durch Solinger Antifas verhindern. Die V-Mann-Tätigkeit von Jan Pietsch ist den Journalisten Wolf Wetzel und Reiko Pinkert bereits seit fast drei Jahren bekannt, sie hielten es aber nicht für nötig, die von der Spitzelei Betroffenen umgehend zu informieren. Der Text mit dem Titel „Die Wahrheit wird uns nicht davonlaufen!“ endet mit einer Einladung zum „Schnüffler-Aktiontag – Neue Folge“: Ein Autokorso soll von der Haustür von Jan Pietsch in der Schützenstraße 60 in Solingen „zu den Häusern der Staatsschützer Udo Stürmer und Hans-Peter Meinecke, vor das Haus des V-Mann-Führers ‚Hans‘ und zu den Häusern des VS-Leiters Fritz-Achim Baumann und des Innenministers Herbert Schnoor führen.“ Verfassungsschutz auflösen!