Es wurden Disziplinarverfahren gegen siebzehn Nazibullen aus Baden-Württemberg eingeleitet, die eine rechtsradikale Chatgruppe betrieben haben. Zehn sind noch bei der Bereitschaftspolizei in Bruchsal, die anderen sieben arbeiten inzwischen bei den Polizeipräsidien in Karlsruhe, Mannheim und Pforzheim. Außerdem wurden gegen acht Nazisoldaten aus Baden-Württemberg Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Reichsbürger „dienen“ in einer Niederlassung des Ausrüstungsamts der Bundeswehr auf dem Gelände der Ulmer Rüstungsfirma Hensoldt. Die Ulmer Soldaten waren unter anderem in der Leitung der Regionalstelle der Bundeswehr tätig. Der Hauptverdächtige hat sich derweil auf dem Weg zur obersten Reichsführung gemacht: er hat sich am 2. Dezember, dem Tag der Razzien, in seinem Wohnort Krumbach in Bayern erschossen. Der Militärgeheimdienst MAD geht von einem größeren Netzwerk von Reichsbürgern in verschiedenen Behörden aus. Der Dienststellenleiter soll vormals beim Auslandsgeheimdienst BND gearbeitet und dort bis heute viele Kontakte haben. Nun ermitteln – sicher das Trennungsgebot streng beachtend – der Inlandsgeheimdienst Bundesamt für Verfassungsschutz, das Landeskriminalamt LKA sowie der BND.