In Österreich wurden bei Razzien gegen ein Nazi-Netzwerk 70 automatische und halbautomatische Schusswaffen und 100.000 Schuss Munition gefunden – der größte Waffenfund seit Jahrzehnten. Neben fünf österreichischen Nazis wurden auch zwei Deutsche aus NRW in Bayern festgenommen, letztere wegen Drogenhandels. Zu den in Österreich verhafteten Nazis gehört der 53-jährige Peter Binder, der schon in den 1990er Jahren Teil eines rechtsterroristischen Netzwerks war und 1995 wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Im Januar 2018 wurde er wegen illegaler Einfuhr von Waffen und Betäubungsmitteln zu einer Bewährungsstrafe und wenige Monate später zu einer erneuten Haftstrafe wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt. Das jetzt entdeckte Waffenarsenal soll er aus der Haft heraus und während seiner Freigänge aufgebaut haben. Laut Bullenangaben sagte Binder aus, dass die Waffen für deutsche Nazis bestimmt gewesen seien, die damit eine „rechtsradikale Miliz“ aufbauen wollten. Die Waffen sollen durch Drogengeschäfte finanziert worden sein.
Nur wenige Tage vor den Razzien in Österreich machte ein anderer Waffenskandal Schlagzeilen: Der 47-jährige Ex-NPDler Alexander Reichl soll illegal Waffen aus Kroatien beschafft haben. Laut Zeugenaussagen seien die Waffen „für die AfD“ bestimmt gewesen – Reichl trat im März 2016 dem AfD-Kreisverband München-Land bei.