In Bad Schlema im sächsischen Erzgebirge haben am 17. Juli acht deutsche Rassisten einen Somalier in einem Linienbus beleidigt und zusammengetreten. Gegen drei Rassisten wird vom Staatsschutz der Chemnitzer Kripo ermittelt, unter den dreien ist ein sächsischer Bulle aus Zwickau. Den beiden Haupttätern wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, dem rassistischen Bullen unterlassene Hilfeleistung.
Die Parallelen zur rassistischen Hetzjagd am 12. Juni in Freiburg sind offensichtlich, aber der Umgang damit seitens der Polizei ist komplett anders.
Während in Freiburg der mindestens eine „unbeteiligte“ Bulle als „Zeuge“ geführt wird, läuft gegen den sächsischen Bullen ein Disziplinarverfahren und ein Strafverfahren wegen unterlassener Hilfeleistung.
Während die Polizeipräsidenten von Chemnitz und Zwickau, Carsten Kaempf und Lutz Rodig, das Verhalten des sächsischen Polizisten verurteilen, da sie „von unseren Polizisten [erwarten], dass sie auch außerhalb des Dienstes die Begehung von Straftaten verhindern, zu deren Aufklärung beitragen und nicht wegschauen“, hat Freiburgs Polizeipräsident Franz Semling die an der Hetzjagd beteiligten Freiburger Bullen in seinem offenen Brief gedeckt. Semling versucht von dem Naziskandal der Freiburger Polizei abzulenken, indem er stattdessen auf „Straftaten aus dem linken extremistischen Bereich“ wie „die Brandanschläge auf Fahrzeuge einer Immobilienfirma“ hinweist.
Auf den Haupttäter aus den eigenen Reihen geht Semling nicht weiter ein, da das Ermittlungsverfahren „noch nicht abgeschlossen“ sei. Der wahre Grund dürfte hingegen in Semlings beruflicher Nähe zu dem Nazibullen liegen, die er gegenüber der Presse geheim halten will. Doch über Korruption und Protektion bei der Freiburger Polizei wird noch an anderer Stelle zu reden sein.
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