Mit der Durchsuchung mehrerer Objekte ging der französische Staat am 8. und am 22. Oktober landesweit gegen die von bis zu 300 organisierten Rechtsradikalen anvisierte Opération Azur vor. Über Angriffe auf Freimaurerlogen, Gemeindezentren, Telekommunikationsinfrastruktur und Impfzentren wollten die VerschwörungsanhängerInnen zu einem unbestimmten Zeitpunkt den Regierungssitz in Paris angreifen und „während einer großen Demo“ einnehmen. In einer Art Volksaufstand sollten das Parlament, wichtige Ministerien, sowie „ein großer Sender“ besetzt und Präsident Macron „verhaftet und destituiert werden“. 14 Personen aus dem Nazinetzwerk rund um den schwerkriminellen Verschwörungstheoretiker Rémy Daillet-Wiedemann wurden wegen „Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“ und „Vorbereitung einer gegen Personen gerichteten Straftat“ angeklagt. Der Royalist Daillet, der wegen der Entführung eines Kindes bereits in Haft saß, steht der Gruppierung Honneur et Nation nahe und kündigte offen die Erstellung von Feindeslisten an, welche vom Volksgericht womöglich mit der Todesstrafe erledigt würden. Das Aufstandsprojekt wurde teilweise von Malaysia aus eingefädelt und sauber in zivile und militärische Operationseinheiten unterteilt. Diese rekrutierten über kleinere Anschläge, die die Zuverlässigkeit der Kameraden belegen sollten. Es gab konkrete Pläne des Angriffs auf die französische Hauptstadt durch die unter anderem mit Sprengstoff militärisch ausgerüsteten Regionalzellen. Die einzelnen Gruppen bestehen in weiten Teilen aus aktiven und inaktiven JuristInnen, Bullen, Schlapphüten und Militärs – comme toujours.