Eingedenk der Tradition wollen wir am heiligen Abend vom Obskurantismus schweigen. Nicht greinen ob Zölibat und Inquisition. Nicht klagen über Kreuzzüge, Kolonisation, Kindesmissbrauch oder Kirchenzehnt. Ganz zu schweigen von Hexenverbrennungen. Schauen wir lieber auf die segensreichen Taten, die solcherlei Tun bewirkt. Am 4. Dezember brannte die St. Vladimir Ukrainian Catholic Church in Arnold im US-Bundesstaat Pennsylvania bis auf die Grundmauern nieder und hinterließ eine große Lücke in Höhe von vier Millionen Dollar. Am 8. Dezember zerstörte ein Feuer das Dach eines Kirchenkomplexes der Grove United Methodist Church in Woodbury, Minnesota. Zwar befanden sich bis zu 20 Schäfchen im Gebäude, aber ganz Philisterland ist feige, so dass niemand von ihnen löschte. In New Brunswick an der kanadischen Ostküste wurde am 9. Dezember die Saint-Timothée Catholic Church in Shemogue durch Brandstiftung vollständig zerstört. Am Ende gewinnt immer das Gute oder in den prosaischen Worten der örtlichen Feuerwehr: „We went in and killed the fire and I thought we had it. But [..] we couldn’t reach the attic.“ In La Roque-d’Anthéron in der französischen Provence brannte es in der Kirche Notre-Dame-de-l’Annonciation gleich zwei Mal in einer Woche. Während am 7. Dezember nur das Buch brannte, in welches die Gläubigen ihre guten Absichten und Gebete niedergeschrieben hatten, wurde am 11. Dezember zu Füßen der Josephstatue Feuer gelegt. „C’est volontaire. Qui ? Aucune idée.“ Ein besinnliches Zeichen mitten in der Adventszeit setzte das weithin sichtbare Feuer, das am 8. Dezember in Manhattan, New York City, den Fox-News Weihnachtsbaum vertilgte, der mit 10.000 Glasornamenten und 100.000 Lichtern geschmückt war. Aber zu Weihnachten wollen wir nicht nur die hellen Feuer und hohen Sachschäden preisen, auch die kleinen Gesten zählen. Das liebevoll entzündete Holzkreuz samt Bibellexikon in der St. John the Baptist Episcopal Church in Admiral, Seattle, genauso wie die mehr als 20 eingeworfenen Glasmalereifenster in der Johanneskirche am Stuttgarter Feuersee samt Vandalismus im Zeichen des Weihrauchs im Kircheninneren, was immerhin für mehrere zehntausend Euro Sachschaden sorgte. Ganz besonders freuen wir uns über motivierenden Fortschritte der bayerischen Nachwuchsbrandstifter und Nachwuchsbrandstifterinnen der Kissinger Kindergruppe der „Strafunmündigen Streichhölzchen“. Ein Elfjähriger legte am 11. Dezember die tätige Beichte ab, indem er im Beichtstuhl der Pfarrkirche St. Bernhard zündelte und alleine durch Brand- und Rußflecken 1.000 Euro Sachschaden anrichtete. „Gewöhne den Jungen an seinen Weg, dann bleibt er auch im Alter dabei.“