Vom 1. bis 3. April wollten Pandemie-LeugnerInnen ein „Info-Wochenende Gallische Dörfer“ im Alten Pfarrhof in Breitnau veranstalten. Bereits am 4. März fand am gleichen Ort eine kleinere Schwurbler-Veranstaltung statt, doch an diesem Wochenende wurde die von der katholischen Kirche vorgegeben Maximalzahl von 100 Personen erreicht und jeder kurzfristig frei werdende Platz wurde schnell neu besetzt. Insgesamt hatten sich 300 EsoterikerInnen, AnthroposophInnen, DieBasis-PolitikerInnen und sonstige Corona-LeugnerInnen aus ganz Baden-Württemberg zu den drei dreistündigen Vorträgen zum „Manifest der neuen Erde“ angemeldet. Organisiert wurde das Treffen in Breitnau mit wenigen Ausnahmen von Leuten, die auch in die Organisation der samstäglichen Freiburger Aufmärsche involviert sind.
Breitnau liegt auf einer Hochebene 20 km östllich von Freiburg. Auf 1.000 Meter Höhe herrschte an diesem April-Wochenende dichtes Schneetreiben bei Minusgraden. Das Treffen sollte am Freitag um 18 Uhr beginnen und so waren viele bereits bei der Anreise, als um 16:30 Uhr von den OrganisatorInnen das gesamte Wochenende abgesagt wurde. Acht Hinterwäldler hatten den Chat nur daheim auf dem PC und kämpften sich deshalb von der Absage unbeirrt durch den Schnee nach Breitnau.
Die Absage war Folge einer Email, die wir um 14 Uhr an das erzbischöfliche Ordinariat Freiburg, zu dem die „Seelsorgeeinheit Titisee-Neustadt“ gehört, sowie an die KirchenvertreterInnen in Breitnau geschickt hatten. Darin wurde auf die antisemitischen Verschwörungserzählungen hingewiesen, die im Alten Pfarrhof verbreitet werden sollten. Durch die handfesten Belege und weiteren Druck sah sich die Kirche gezwungen, die Pandemie-LeugnerInnen im wahrsten Sinne des Wortes im Schnee stehen zu lassen. Ein Ersatzort konnte in der Kürze der Zeit nicht organisiert werden, was zu Frust bei den einen und einem Lächeln bei den anderen führte.