Der saarländische Nazi Peter Werner Schlappal wurde am 4. April im Auftrag der Generalbundesanwaltschaft wegen Mordes an dem aus Ghana geflüchteten Samuel Kofi Yeboah und versuchten Mordes in 20 weiteren Fällen sowie Brandstiftung mit Todesfolge verhaftet.
Schlappal war einer der aktivsten Nazis des Saarlands in den 1990er Jahren, was sich in der in der Antifa-Broschüre „Kein schöner Land“ nachlesen lässt. Schlappal hatte mit anderen Nazi am Abend des 18. September 1991 in einer Kneipe über die zeitgleich stattfindenden Pogrome in Hoyerswerda vom 17. bis 23. September gesprochen und beschlossen, dass so etwas auch im Saarland geschehen müsse. Nach Kneipenschließung verschüttete Schlappal am 19. September um 3:30 Uhr in einer Geflüchtetenunterkunft in Saarlouis-Fraulautern Benzin und setzte das Haus in Brand. Samuel Yeboah wurde dadurch getötet und zwei weitere Geflüchtete wurden schwer verletzt, die übrigen 18 BewohnerInnen konnten sich aus dem Haus retten.
Die Bullen setzten im Sommer 2020 eine Sonderkommission ein, um den Fall neu aufzurollen und ihre damaligen Vertuschungen aufzudecken. Der Landesverfassungsschutz hat ebenfalls eine Arbeitsgruppe mit dem gleichen Ziel eingesetzt, aber angeblich darauf geachtet, dass daran niemand beteiligt ist, der damals schon für den saarländischen Verfassungsschutz gearbeitet hatte. Nach 30 Jahren waren daraufhin im Januar 2021 die Wohnung und der Arbeitsplatz des 50-jährigen Schlappal und im Februar 2021 die Wohnung eines Nazizeugen durchsucht worden.
Gerechtigkeit für Samuel Yeboah! Weg mit Polizei und Geheimdienst!
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