Am 6. April fanden Razzien wegen fünf verschiedener Verfahren bei 50 Nazis in ganz Deutschland statt, dabei wurden 61 Objekte durchsucht. Die Bundesanwaltschaft ließ Leon Ringl, Maximilian Andreas und Eric Krempler in Eisenach und Bastian Adams in Rotenburg an der Fulda festnehmen. In Erfurt gab es Durchsuchungen bei Kevin Noeske, in Berlin bei Maurice Pollei, in Eisenach und in Castrop-Rauxel bei den Combat 18-Kadern Stanley Röske und Robin Schmiemann.
Die Razzien richteten sich gegen 14 Beschuldigte der Eisenacher Nazikampfsport-Gruppe „Knockout 51“, gegen 10 Nazis der terroristischen Vereinigung „Atomwaffen Division Deutschland“ und gegen 21 Nazis, die die nach Antifa-Druck verbotene Naziterrorgruppe „Combat 18“ trotz des Verbots weitergeführt haben sollen. Gegen fünf Nazis wird wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, sie sollen sich zwischen Herbst 2019 und Februar 2020 in der Chatgruppe „Sonderkommando 1418“ organisiert haben und einer der fünf soll versucht haben, eine weitere terroristische Vereinigung zu gründen. Zwei der „SKD 1418“-Beschuldigten kommen aus Südbaden, einer soll in Freiburg, der andere südwestlich von Offenburg leben.
Die NPD-Landesgeschäftsstelle „Flieder Volkshaus“, die dem Eichstetter NPD-Nazi Jan Zimmermann gehört, wurde ebenso durchsucht wie Ringls Nazikneipe „Bull’s Eye“. Erst kürzlich hatten Antifa-Recherchen ein Combat 18-Treffen im „Flieder Volkshaus“ öffentlich gemacht. Die gewalttätige Naziszene in Eisenach wird seit Jahren von Antifas bekämpft und wurde von den Behörden bisher verharmlost.