Am 15. September wurde im Fretterode-Prozess vor dem Landgericht Mühlhausen ein skandalöses Urteil verkündet: Nur ein Jahr Haft auf Bewährung für Gianluca Bruno und lächerliche 200 Arbeitsstunden für Nordulf Heise.
Die beiden Nazis hatten am 29. April 2018 zwei Göttinger Journalisten angegriffen und schwer verletzt.
Gianluca Bruno gilt als politischer Ziehsohn des Nazifunktionärs Thorsten Heise aus dem thüringischen Fretterode südlich von Göttingen und Nordulf Heise ist sein ältester Sohn, beide Nazis sind weiter aktiv.
Zwei Tage vor der Urteilsverkündung ordnete das Amtsgericht Mühlhausen auf Antrag der örtlichen Staatsanwaltschaft eine Durchsuchung der Wohnung eines Journalisten und die Beschlagnahme technischer Geräte an: „Der 32-jährige Journalist steht hiernach im Verdacht, in Hohengandern in der Nacht vom 27.04.2021 auf den 28.04.2021 Plakate mit der Aufschrift ‚3 Jahre kein Prozess‘ und ‚Tatort Fretterode‘ aufgestellt zu haben, auf denen die Angeklagten aus dem sog. Fretterode-Prozess zu sehen sind und damit gegen das Kunsturheberrecht verstoßen zu haben.“