Im belgischen Leuven wurden 18 weiße Mitglieder der flämischen Studentenverbindung „Reuzegom“, die den schwarzen 20-jährigen Anwärter Sanda Dia vor fünf Jahren zu Tode gefoltert haben, zu äußerst milden Strafen verurteilt. Lediglich Geldstrafen von ein paar hundert Euro und Sozialstunden bekamen die angeklagten Korporierten des mittlerweile aufgelösten Männerbunds, nicht wie von der Staatsanwaltschaft gefordert fünf Jahre Haft.
Bei dem „Studententaufe“ genannten „Aufnahmeritual der Studentenverbindung an der Katholischen Universität Löwen“ musste Sanda Dia „im Dezember 2018 große Mengen Alkohol und Substanzen wie Fischöl trinken. Zudem musste er bei eisigen Temperaturen in einem gefrorenen Erdloch ausharren und wurde laut Anklage auch geschlagen. Zwei Tage nach dem Ritual starb er an einem Hirnödem.“ Bei dem Mord sangen die Korporierten: „Handjes kappen, de Congo is van ons!“ („Hände abhacken, der Kongo ist unser!“). Der Rassismus wurde im Prozess nicht thematisiert.