Am 12. Juni wurde ein 16-jähriger Schüler bei einem rassistischen Angriff im niedersächsischen Cuxhaven schwer verletzt. Der Schüler der Berliner Ferdinand-Freiligrath-Schule war auf Klassenfahrt und gerade mit seiner Klasse in Cuxhaven angekommen – die allermeisten SchülerInnen der Oberschule haben einen Migrationshintergrund. Er war mit einer Vierergruppe von SchülerInnen unterwegs, als sie sich einem E-Roller in der Straße „Am Schleusenpriel“ nährten.
Ein 62-jährigen Cuxhavener und sein Sohn interpretierten die Annäherung als Diebstahlversuch des am Roller angeklemmten Smartphones und liefen schreiend auf die Jugendlichen zu, die in Panik flohen. Sie wurden vom Sohn zu Fuß und vom Vater per E-Roller verfolgt. Der Vater holte den Schüler ein und schlug ihm mit seinem Motorradhelm ins Gesicht. Später wurde bei dem Schüler ein doppelter Kieferbruch diagnostiziert.
Die Cuxhavener Polizei behandelte die Opfer wie Täter und weigerten sich, dem verletzten Schüler zu helfen, obwohl er stark aus dem Mund blutete. Erst eine Rettungswagenbesatzung behandelt den Verletzten und brachte ihn in ein Krankenhaus. Die Polizei will „nur wegen einfacher Körperverletzung ermitteln, obwohl der Tatverlauf sehr nach Bedrohung, Nötigung sowie schwerer, gefährlicher und gemeinschaftlicher Körperverletzung aussieht“, wie die Schule in einer Pressemitteilung schreibt. Die Daten des Sohns wurden nicht aufgenommen und die Tatwaffe nicht sichergestellt.
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