Am 9. September wird mit einer Demonstration in der „Sisi-Stadt“ Bad Ischl im oberösterreichischen Salzkammergut ihrem Attentäter Luigi Lucheni gedacht. Er ermordete die österreichische Kaiserin am 10. September 1898 in Genf mit einer geschliffenen Dreikantfeile, da er für einen Revolver oder einen Dolch kein Geld hatte.
Der Anarchist Luigi Lucheni war ein erklärter Anhänger der „Propaganda der Tat“. Er ermordete Elisabeth von Österreich-Ungarn aus Hass auf die Aristokratie und die Reichen, wie es damals Mode war. Die Kaiserin wusste um die Gefahr für ihren Stand in der Schweiz und dichtete:
Schweizer, Ihr Gebirg ist herrlich!
Ihre Uhren gehen gut.
Doch für uns ist sehr gefährlich
Ihre Königsmörderbrut!
Eigentlich wollte Lucheni wegen des Bava-Beccaris-Massakers den italienischen König Umberto I. ermorden, aber er hatte nicht genug Geld für die Reise. Den Mord an dem royalen Mörder übernahm dann am 29. Juli 1900 in Monza der Anarchist Gaetano Bresci. Auch der Herzog von Orléans wurde aufgrund der kurzfristigen Absage seiner geplanten Reise nach Genf kein Opfer Luchenis.
Nach dem Mord ließ sich der Attentäter widerstandslos festnehmen. Luigi Lucheni zog mit einem breiten Grinsen durch Genf und trällerte sichtlich zufrieden: „Es lebe die Anarchie! Tod der Aristokratie!“