In der Kleinstadt Wemding im schwäbischen Landkreis Donau-Ries in Bayern haben sich vom 17. bis 19. November rund 200 „Reichsbürger“ zum „Zukunftskongress Deutschland“ getroffen. Ein Journalist wurde angegriffen und im Gesicht verletzt, als Lothar Wagner auf seine Kamera schlug. Der Täter ging anschließend zurück ins Seebauer Hotel Gut Wildbad, in dem auch schon zwei frühere Treffen der „Reichsbürger“-Szene stattgefunden hatten. Laut Eigenwerbung des Hotels ist dort „fast alles möglich“ und deshalb konnte das Treffen vom Bürgermeister auch nicht verboten werden: Es war eine geschlossene Veranstaltung auf Privatgelände. Auch die AfD nutzte das Hotel in der Vergangenheit schon für Veranstaltungen.
Aber seit 2016 in Nürnberg ein SEK-Beamter von einem „Reichsbürger“ erschossen wurde, kann die bayerische Polizei nicht mehr über die Spinner lachen: Am Samstagabend machten die Bullen eine fast dreistündige Razzia in dem Hotel und nahmen die Personalien aller TeilnehmerInnen auf. Darunter auch die des Angreifers, gegen den nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt wird. Der offizielle Anlass der Razzia: Eine 57-jährige „Reichsbürgerin“ wurde wegen zwei offener Haftbefehle festgenommen, ein 66-Jähriger konnte eine Festnahme durch Zahlung eines Geldbetrags abwenden – natürlich in bar, Ehrensache.
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