Am 29. November wurden in zwei unterschiedlichen Ermittlungskomplexen bundesweit Razzien bei Nazis durchgeführt. In Eisenach, Jena und Osthessen wurden die Wohnungen von zwölf Nazis der Kampfsportgruppe „Knockout 51“ im Alter von 16 bis 59 Jahren von 200 Bullen vom LKA Thüringen, dem BKA und der Bereitschaftspolizei durchsucht. Auch die Jugendgruppe von „Knockout 51“ wurde dieses Mal ins Visier genommen, gegen den 21-Jährigen Florian O. wurde ein Haftbefehl vollstreckt.
Die Staatsanwaltschaft Gera wirft den Nazis Mitgliedschaft und Unterstützung einer kriminellen Vereinigung sowie Gewaltdelikte und Verstöße gegen das Waffengesetz vor. Seit August läuft vor dem Thüringer Oberlandesgericht ein Prozess in Jena gegen vier Mitglieder der Gruppe unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch. Durchsucht wurde auch die Nazikneipe „Bulls Eye“ und das sogenannte „Flieder Volkshaus“ von Jan Zimmermann, die Landesgschäftsstelle der NPD/„Die Heimat“ in Eisenach.
Ganz andere Bullen tauchten bei den „Reichsbürgern“ vom „Königreich Deutschland“ auf. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) durchsuchte zehn Objekte mit Unterstützung der Deutschen Bundesbank, dem LKA Sachsen sowie von den Bereitschaftspolizeien des Landes Sachsen und des Bundes und der örtlichen Polizei. Den Nazis wird die Durchführung von Bank- und Versicherungsgeschäften ohne die dafür erforderlichen Genehmigungen vorgeworfen.