Am 24. Februar begann in Rottweil der wegen des parteiinternen Machtkampfs anberaumte 19. Landesparteitag der AfD Baden-Württemberg. Wegen Überfüllung musste die Stadthalle geräumt werden, was zu noch mehr Streit unter den AfDlerInnen führte. Bis die stimmberechtigten Mitglieder wieder in der Halle waren und die Halle nach möglicherweise versteckten Stimmgeräten durchsucht wurde, vergingen Stunden. Wie so oft bei AfD-Parteitagen war Torben Braga von der Thüringer AfD der Versammlungsleiter, „Alter Herr“ der „Marburger Burschenschaft Germania“ in der „Deutschen Burschenschaft“ und Höckes rechte Hand.
Am Samstag Abend wurden schließlich die bisherigen Landesvorsitzenden Markus Frohnmaier und Emil Sänze im Amt bestätigt, die Weidel-GegnerInnen um Dirk Spaniel verloren den Machtkampf. Zu stellvertretenden Landesvorsitzenden wurden Martin Hess, Ruben Rupp, Marc Bernhard und Jürgen Kögel gewählt. Schatzmeister bleibt Hans-Peter Hörner, sein Stellvertreter wird Rainer Podeswa. Zum Schriftführer wurde Sandro Scheer gewählt. Neue Beisitzer sind Lars Haise, Diana Zimmer, Alexander Arpaschi, Anton Baron und Benjamin Götz, der auch stellvertretender Landessprecher der „Jungen Alternative“ ist.
Abgewählt wurden die bisherigen Landesvorstandsmitglieder Rüdiger Klos, Marc Jongen, Udo Stein, Christof Deutscher, Reimond Hoffmann, Taras Maygutiak, Hansjörg Schrade, Severin Köhler, Günther Schöttle und Martina Böswald. Martina Böswald und Gerd Dusi hatten als Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Breisgau-Hochschwarzwald zuletzt am Abend des 7. Februar gemeinsam mit der JA Baden-Württemberg eine Veranstaltung mit dem faschistischen AfD-Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich im Restaurant Capriccio in March-Hugstetten veranstaltet.
Die siegreiche Alice Weidel sprach am 25. Februar gegenüber ihren innerparteilichen Feinden von „Parteischädigung“, während aus dem Lager von Dirk Spaniel Gerüchte über juristische Anfechtungen des Parteitags gestreut wurden.
Schon am Samstagmorgen protestierten etwa 2.000 AfD-GegnerInnen gegen den AfD-Parteitag in Rottweil, die Gegenveranstaltungen gingen auch am Sonntag weiter. Am Samstag, den 24. Februar fand außerdem die „Rechte Welle brechen“-Demonstration in Stuttgart statt, an der sich um die 15.000 AntifaschistInnen beteiligten.