Herbert Fritz ist „Alter Herr“ der „Wiener Burschenschaft Olympia“ in der „Deutschen Burschenschaft“ und nach neun Monate Haft bei den Taliban in Afghanistan wieder zurück in Österreich. Nach eigenen Erzählungen wurde der fast taube 84-jährige Nazi wegen westlicher Jeans verhaftet und wegen eines Fotos mit Ahmad Massoud inhaftiert. Fritz hat in den 1960er Jahren die „Nationaldemokratischen Partei“ (NDP) mitgegründet, die 1988 wegen NS-Wiederbetätigung verboten wurde.
Der Spiegel weist auf die Südtiroler Terror-Vergangenheit von Herbert Fritz hin:
„Fritz, stramm deutschnationaler Sohn eines Wiener Schlachters, stand in den Sechzigern vor Gericht als Mithelfer der Südtiroler Bombenleger, die der italienischen Staatsmacht in Rom den Kampf ansagten. Später war er Metzger und Skilehrer im Libanon, Sonderschullehrer, Dozent für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an der Handelsakademie in Wien, Deutschlehrer im Donbass.“
Auch benennt der Spiegel Dauer und Ort der Haft:
„Vom 19. Mai 2023 bis zum 25. Februar 2024 war Fritz 283 Tage lang in afghanischer Haft – in einem Kabuler Geheimdienstgefängnis namens Reyast 40. SPIEGEL-Informationen zufolge befindet sich die streng bewachte Haftanstalt im Stadtteil Shash Darak der Hauptstadt.“
Die österreichische Zeitschrift Profil widmet Fritz ein wohlwollendes Portrait und beschreibt, wie Fritz letztlich frei kam: „Fritz’ Kamerad aus der rechtsextremen Burschenschaft Olympia, der Nationalratsabgeordnete Martin Graf, setzt sich für ihn ein. FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer, der im September 2023 auf „Fact-Finding-Mission“ nach Afghanistan geht, drängt bei einem Treffen mit den Taliban auf die Freilassung des Österreichers. Er hat einen Reisebericht im Gepäck, in dem sich Fritz positiv über das Taliban-Afghanistan äußert. Doch den Durchbruch bringen erst Interventionen des Bundeskanzleramts und die Vermittlung des Emirats Qatar, auf das die Taliban hören. Am 25. Februar wird Fritz aus dem Gefängnis entlassen und nach Doha ausgeflogen.“
Mit früheren Reisen wollte Fritz beweisen, dass Abschiebungen nach Afghanistan problemlos möglich seien. Das sei angeblich dieses Mal nicht Zweck der Reise gewesen, aber dieses Mal wurde er ja auch gefangen genommen.