Am 9. Juni 2023 gab es einen brutalen Naziangriff auf dem Außengelände der Zelle, einem seit 1968 bestehenden selbstverwalteten Freiraum in Reutlingen.
Ein einschlägig bekannter Nazi stach mit einem Messer nach einer „hitzige[n] Diskussion über seine politische Gesinnung“ zu und verletzte sein Opfer lebensgefährlich, so dass nur eine Notoperation das Leben des Mannes retten konnte.
Seit Mitte Februar wurde gegen den Nazi im 30 Kilometer entfernten Tübingen verhandelt. Vor der Großen Jugendkammer des Landgerichts Tübingen legte der 18-Jährige ein Teilgeständnis ab. Laut SWR wurde er „wegen versuchtem Totschlag, gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung zu sechs Jahren und sechs Monaten Jugendgefängnis“ erstinstanzlich verurteilt. Außerdem muss der Täter 25.000 Euro an das Opfer zahlen.
Zwei Tage vor der Tat hatte er Nazimusik auf dem Tübinger Marktplatz abgespielt und den Hitlergruß gezeigt. Zwei Tage später stach er vor der Zelle zu:
„Der US-Amerikaner wollte mit dem Angeklagten laut Gericht über seine politische Gesinnung diskutieren und hatte ihn auf sein Äußeres angesprochen. Der Angeklagte trug damals eine Glatze und Springerstiefel. Er habe sich in die Enge getrieben gefühlt und dann dem Mann das Messer in die Brust gestoßen. Danach soll er noch den verbotenen Hitlergruß gezeigt haben.“