Der Landesvorsitzende der „Jungen Union“ Berlin, Harald Burkart, wurde von der taz mit Antifarecherchen zu seiner früheren AfD-Mitgliedschaft konfrontiert. Gegenüber der taz bestritt Burkart jemals AfD-Mitglied gewesen zu sein. Das nd schreibt:
„Ironischerweise habe er diese Stellungnahme über eine E-Mail-Adresse geschickt, die sich ebenfalls in den Mitgliedsdaten des AfD-Kreisverbandes findet.“
Der Tagesspiegel berichtete von einer gewissen Unruhe in der Hauptstadt: „Am Dienstagabend machten sich Gerüchte über einen Rücktritt Burkarts breit. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es von der CDU-Parteispitze nicht.“
Außerdem wundert sich der Tagesspiegel über die wenigen Suchtreffer zu „Harald Burkart“:
„Aus dem Jahr 2016 existiert allerdings ein Artikel der ,Bild‘ über ein jordanisches Kamel, das an einer Wasserflasche aus Plastik nippt. Das kuriose Foto sei von Leserreporter Harald Burkart aus Rastatt in seinem Urlaub aufgenommen worden, schreibt die Boulevardzeitung dazu.“
Auch die BILD berichtet und spekuliert auf das Ende der „kurze[n] Politk-Karriere“ von „Hantel-Harry“. Mutmaßlich die Kanzlei Höcker ließ BILD wissen: „Burkart habe niemals Mitgliedsbeiträge an die AfD gezahlt.“
Die Berliner BZ hat einfach mal „die CDU“ nach Harald Burkart gefragt: „Der Typ ist echt ein Problem“, heißt es aus der Berliner CDU zu Burkart. ,Er hat einen wahnsinnigen Geltungsdrang.‘ Offiziell äußern möchte sich allerdings niemand.“
Der Spiegel bemühte sich, Ordnung ins AfD-Datenchaos zu bringen. Die Bundespartei war keine große Hilfe. „Es gebe in der Zentrale keine Angaben zu einer Mitgliedschaft Burkarts, ,keine Beiträge, noch nicht einmal ein Mitgliedsantrag‘.“ Unsere Verwunderung über die Inkompetenz der AfD-Bundesgeschäftsstelle hält sich in engen Grenzen: Kein Backup, kein Mitleid.
Aber der Sprecher des AfD-Kreisverbands Baden-Baden/Rastatt konnte helfen. Der AfD-Europaabgeordnete und christliche Fundamentalist Joachim Kuhs sagte dem Spiegel und später auch dem Tagesspiegel, „Burkart sei mehr als drei Jahre lang Mitglied in seinem Kreisverband gewesen“. Laut Kuhs hat der Kreisverband Harald Burkart schon am 9. November 2017 wegen nicht gezahlter Beiträge gekündigt.
Das scheint sich allerdings in der Nazipartei nur langsam herumgesprochen zu haben. Denn an anderer Stelle war als Burkarts Austrittsdatum der 27. April 2018 vermerkt. Das ist dann offenbar in Teilen der AfD wieder in Vergessenheit geraten. Was für ein Chaos!
Doch zwei Sachen sind sicher: Harald Burkart war AfD-Mitglied und er hat gelogen. Aber warum ist das ein Problem für die CDU? Die Partei der schamlosen Lügner.
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