Am 22. Mai begann in Eisenach der diesjährige „Burschentag“ der „Deutschen Burschenschaft“. Die „Verhandlungen“ am 23. und 24. Mai finden wie der „Festkommers“ am 25. Mai im „Klubhaus“ in Seebach statt, der Fackelzug zum Burschenschaftsdenkmal beginnt wie üblich am Freitag Abend auf dem Parkplatz des Berghotels, das den Naziburschen gehört.
Die rechtsradikalen Burschenschafter stimmen dieses Jahr über einen Antrag der „Danubia München“, der „Bonner Raczeks“ und der „Teutonia Wien“ auf Wiedereinführung der Pflichtmensur ab. In ihrem Antrag bezeichnen die drei Naziburschenschaften des „Ostdeutschen Kartells“ die Halbierung des Dachverbands nach der Austrittswelle weniger offen rechtsradikaler Bünde beschönigend als „Konsolidierung“:
„Die Diskussion über die Einführung der Pflichtmensur beschäftigt die Deutsche Burschenschaft seit mehreren Jahrzehnten, im Grunde genommen sogar seit ihrer Gründung. Dementsprechend ist es in Anbetracht der in den letzten Jahren faktisch stattgefundenen Konsolidierung des Verbandes angezeigt, diese Diskussion endgültig zu beenden und auch in diesem Punkt Einigkeit innerhalb der Deutschen Burschenschaft herzustellen.“
Auch unterhalb der Dachverbandsebene sind die rechtsradikalen Hardliner im Aufwind: Kurz vor dem „Burschentag“ beschloss die eng mit der AfD verbundene Rostocker Burschenschaft „Redaria-Allemannia“ mit großer Mehrheit, über zehn Jahre nach ihrem Austritt wieder in die „Deutsche Burschenschaft“ einzutreten. Der Antrag wurde von der „Aktivitas“ der Naziburschenschaft gestellt, zu der der AfD-Kandidat Christian Boldt gehört.