Das Grazer Landesgericht für Strafsachen hat am 21. Juni den 54-jährigen Walter Kassegger wegen Herstellung synthetischer Drogen und den 51-jährigen Dorin Anton wegen des Verkaufs der Drogen und Vergewaltigung eines betäubten Mannes verurteilt. Anton bekam vier Jahre Knast, bei Kassegger waren es fünf plus ein Jahr aus einem Bewährungswiderruf. Beide haben Berufung eingelegt, Kassegger zudem Nichtigkeitsbeschwerde.
Der Grazer Drogenkoch Kassegger ist ehemaliger „Alter Herr“ der „Burschenschaft Germania zu Graz“ und der „Burschenschaft Thessalia zu Prag in Bayreuth“ in der „Deutschen Burschenschaft“. Walter Kassegger ist zudem der Bruder des FPÖ-Nationalrats Axel Kassegger. Kein Wunder also wurden damals die Betrugsvorwürfe in Höhe von 3,7 Millionen Euro mit dubiosen Karibik-Geschäften trotz erdrückender Beweise gegen Walter Kassegger eingestellt. Mittlerweile wurde die Ermittlungen allerdings wiederaufgenommen, Ausgang ungewiss.
Während des Prozesses in Graz wurden Zeugenaussagen zu Sexpartys und Vergewaltigungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit gemacht. Die Prostitution hingegen wurde offen thematisiert. Genau wie die Drogen: Laut Staatsanwaltschaft hat Kassegger „mindestens 1340 Gramm Mephedron, 307 Gramm Crystal Meth und 20 Gramm Amphetamin“ hergestellt. Der dreiste FPÖ-Bursche mit den guten Kontakten hatte sein Drogenlabor in der Karlauerstrasse 38 eingerichtet. Mitten in Graz.