Die Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München hat die Broschüre „Gehorchen und herrschen“ veröffentlicht und als PDF zum Download ins Netz gestellt. In der Publikationen wird ein Überblick über die mehr als 60 Studierendenverbindungen in München gegeben. Zahlreiche Fotos illustrieren die bizarre Parallelwelt der Korporationen. Die Bandbreite reicht von den „Burschenschaften“ über die „Corps“, „Landsmannschaften“ und „Turnerschaften“ sowie den katholischen Verbindungen bis zu den kleineren Verbänden und den verbandsfreien Bünden.
In der ersten Hälfte der Broschüre wird auf etwa 50 Seiten eine Einführung in die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Verbindungstypen gegeben. Viele Aspekte des korporierten Lebens und seiner Geschichte werden vorgestellt und eingeordnet. Verschwiegen werden weder die AfD-nähe einiger Bünde noch die generellen Nachwuchssorgen der meisten Verbindungen.
In der zweiten Hälfte der Broschüre werden alle Münchner Korporationen einzeln portraitiert und klassifiziert. Das ist wichtig und nützlich, um handlungsfähig zu sein. Denn nur, wenn wir unsere Feinde ausreichend gut kennen, können wir angemessen hart zuschlagen.
Die AutorInnen kommen zu dem Fazit: „Die Ausführungen dieser Broschüre zeigen, dass hinterfragt werden muss, ob Studierendenverbindungen in einer progressiven, pluralistischen Gesellschaft, die liberale, demokratische Werte lebt, noch einen Platz haben.“