Am 9. August gab es eine Razzia bei dem Thüringer Nazi Christian Klar. Die Durchsuchung seines Wohnhauses fand in den frühen Morgenstunden im Geraer Stadtteil Leumnitz statt.
Seit Jahren führt Klar regelmäßig Naziaufmärsche in Gera durch, doch bislang richtete sich die Repression hauptsächlich gegen Linke. Kein Wunder, bei der Justiz in Thüringen.
Erst letzten Monat wurde Klar vom Landgericht Gera zu Arbeitsstunden verurteilt, es laufen etwa
zwanzig Ermittlungsverfahren:
„Wegen Hehlerei, mehrfachen Diebstahls sowie Fahrens ohne Fahrerlaubnis müsste er für ein Jahr und elf Monate ins Gefängnis. Das Landgericht hat bei seinem Urteil Mitte Juni die Haft jedoch für vier Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Das ist generell bei Urteilen mit einer Strafe von unter zwei Jahren möglich. Klar muss aber Arbeitsstunden leisten und Schadenersatz zahlen.“
Bei der Razzia ging es nun aber wohl um geleakte Verhörmitschnitte in einem Verfahren mit Compact-Bezug:
„Hintergrund des Einsatzes sind laut Landeskriminalamt Vorwürfe gegen Klar, er habe nichtöffentliche Äußerungen anderer aufgenommen und diese dann veröffentlicht. In einer Sprachnachricht an den MDR THÜRINGEN bestätigte Klar, dass es um Tonbandaufzeichenungen ,aus einem Verhör‘ im Zusammenhang mit ,Compact‘ gehe. Klar war Ende Juli bei einer Versammlung des rechtsextremen Spektrums mit Bezügen zu dem verbotenen Magazin ,Compact‘ in Gera aufgetreten.“