In Österreich haben das antifaschistische Portal Stoppt die Rechten und die Tageszeitung Der Standard kurz vor der Nationalratswahl am 29. September Antisemitismus unter Corps des Kösener Senioren-Convents-Verbands (KSCV) aufgedeckt.
Beim „130. Stiftungsfest“ des „Corps Vandalia Graz“ gab es am 1. Juni antisemitische und rassistische Vorfälle. Zu Gast in Graz waren zwei Mitglieder des „Corps Normannia Berlin“. Das Berliner Corps beschwerte sich beim Grazer Corps über die Taten und die Täter:
„Beide [Berliner Normannen] haben am Samstag an dem Ausklang in einem Heurigen teilgenommen. Nachdem dort das Programm vorbei war, sind die beiden mit Herrn [Thorsten] Wittkowski Vandaliae Graz, Saxoniae
Leipzig und zwei weiteren Personen mit dem Taxi auf das Corpshaus unserer lieben Vandalia Graz gefahren.
Als es um das Bezahlen des Taxis ging, hat CB [Teodor] Gjorgjeski Herrn Wittkowski angeboten, das Taxi zu bezahlen. Daraufhin erwiderte dieser, CB Gjorgjeski solle sich sein „dreckiges Judengeld in seinen Arsch stecken“.
Den Anwesenden war bekannt, dass CB Gjorgjeski aus Nordmazedonien kommt und nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Darüber hatte man sich noch beim Ausklang und im Taxi ausgetauscht. Auf dem Corpshaus angekommen, ist CB Gjorgjeski von Herrn Wittkowski als „Judenschwein“ bezeichnet worden.
Ferner wurde von den Herren Wittkowski Vandaliae Graz, Saxoniae Leipzig und dem Senior [Lukas] Mölzer VIII in Gjorgjeskis Anwesenheit das Lied „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino abgespielt und umformuliert („Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“) gesungen. Dazu wurden bewusst grenzwertige und anzügliche Sprüche über CB Gjorgjeskis Herkunft gemacht.
Explizit zu benennen ist hier Herr Mölzer VIII. CB Gjorgjeski berichtet, dass die Vandalen das Lied gesungen haben, um ihm klarzumachen, dass er aufgrund seiner Herkunft nicht auf dem Haus unserer lieben Vandalia Graz willkommen sei.“
Der Antisemit Lukas Mölzer ist der achte Mölzer beim „Corps Vandalia“. Der bekannteste ist wohl der FPÖ-Politiker Andreas Mölzer oder „Mölzer lV“.
Der Antisemit Thorsten Wittkowski ist bereits im März 2013 in die AfD eingetreten. Er ist „Alter Herr“ des „Corps Vandalia Graz“ und des „Corps Saxonia Leipzig“.
Wittkowski lebt und arbeitet als Arzt in Münster. Beim „Stiftungsfest“ der „Vandalia“ in Graz war er als „Paukarzt“ anwesend, denn: Kein rundes Corps-Fest ohne scharfen Waffengang.