Sonntag, 08.12.2024

In Freiburg wird der seit Sommer 2021 besetzte Dietenbachwald seit dem 7. Dezember geräumt und teilgerodet, es gab elf Festnahmen. Das 13,4 Hektar große Waldstück mit altem Baumbestand befindet sich am bisherigen westlichen Rand der Stadt, wo Freiburg flach zur Rheinebene ausläuft. Hier befindet sich eine der größten Baustellen der Republik: der neue Stadtteil Dietenbach, in dem einmal 16.000 Menschen wohnen sollen.
Zu den Gründen für die Rodung von 4,4 Hektar des Dietenbachwalds schreibt die Badische Zeitung: „Teile des Waldes sollen wegen Erschließungsarbeiten weichen, etwa um Leitungen für den neuen Stadtteil zu verlegen, ein Baustraßennetz zu erstellen oder um die künftige Stadtbahntrasse zu bauen. Ein Teil des Walds soll für die Sportflächen der Schule des neuen Stadtteils weichen. Mit dem Bau der Tramlinie will die Stadtverwaltung Anfang kommenden Jahres beginnen. Die Straßenbahn wird von der jetzigen Endhaltestelle im Rieselfeld aus in den neuen Stadtteil führen.“
Neben der Besetzung gab es auch andere Formen des Protests gegen die Rodung. Zwei Aktivisten hatten sich in einem Tunnel verschanzt und hielten die Baumfällarbeiten dadurch auf. Zuvor wurden in der Nacht auf den 29. November und in der auf den 30. November Brandanschläge auf Baumaschinen am Rande des Dietenbachwalds verübt. Nach offiziellen Angaben entstand dabei ein Sachschaden von fast einer Million Euro. Die Stuttgarter Zeitung schreibt: „Als die ersten Einsatzkräfte am Tatort eintrafen, bemerkten sie, wie in einiger Entfernung eine dunkel gekleidete, vermummte Person ein weiteres Baugerät anzündete. Die Polizei habe sofort die Verfolgung aufgenommen und eine Fahndung ausgelöst. Dennoch gelang dem mutmaßlichen Brandstifter im Nebel und in der Dunkelheit die Flucht.“
Presse zur Räumung: BZ1 | BZ2 | BZ3 | BZ4 | BZ5 | SWR/Tagesschau
Presse zur Brandstiftung: BZ | FW | StuZ | Focus